Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump sagte, er habe sich "sehr beleidigt" gefühlt, als der russische Präsident Wladimir Putin seine Unterstützung für seine Konkurrentin, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, zum Ausdruck brachte.
Auf dem internationalen Wirtschaftsforum in Wladiwostok sagte Putin am Donnerstag auf die Frage, ob er einen "Favoriten" bei den US-Wahlen habe, er werde sich Joe Bidens Empfehlung für Harris anschließen und "sie auch unterstützen".
Putin erklärte, dass "Trump mehr Sanktionen gegen Russland verhängt hat als jeder andere Präsident vor ihm", und deutete an, dass Harris "vielleicht von solchen Maßnahmen absehen würde".
Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Mosinee, Wisconsin, warf Trump dem Weißen Haus vor, falsche Behauptungen über eine russische Einmischung in den Wahlkampf zu verbreiten.
Wegen angeblich "bösartiger Einflussnahme" hat das US-Finanzministerium auf Anweisung von Präsident Biden neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Konkret betroffen sind unter anderem RT und seine Chefredakteurin Margarita Simonjan. Moskau habe ein weitverzweigtes System von Online-Instrumenten geschaffen, um die US-Öffentlichkeit zu manipulieren, so die Behörde.
"Oh nein, es geht wieder um Russland, Russland, Russland", sagte Trump und betonte, dass der Konflikt in der Ukraine nie stattgefunden hätte, wenn er zu dieser Zeit Präsident gewesen wäre.
"Ich kannte Putin. Ich kannte ihn gut. Und wissen Sie, er hat – ich weiß nicht, ob Sie es neulich gesehen haben – Kamala unterstützt", so Trump weiter. "Ich war sehr beleidigt darüber. Ich frage mich, warum er Kamala unterstützt hat." Er bezeichnete Putin als "einen Schachspieler" und sagte, er frage sich, ob er über Harris "mit einem Lächeln" gesprochen habe.
Einige US-Nachrichtensender, darunter CNN, vermuteten, dass der russische Staatschef Harris "nur trollen" wollte. Putins Sprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, zu erklären, was der Präsident meinte, und sagte, dass die US-Innenpolitik für den Kreml keine vorrangige Angelegenheit sei.
Harris selbst hat sich zu der Angelegenheit nicht geäußert. Das Weiße Haus erklärte indes, Putin solle "keinen Kandidaten bevorzugen".
Während seines Wahlkampfs zu seiner Wiederwahl hat Trump wiederholt behauptet, er werde umgehend neue Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew arrangieren und den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine "innerhalb von 24 Stunden" lösen. Der Kreml zeigt sich jedoch skeptisch. Peskow sagte kürzlich, dass Trump "keinen Zauberstab" habe und die USA zunächst die Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen sollten.
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