Washington: US-Flugzeugträger können nicht andauernd für Sicherheit Israels sorgen

Die USA senden eine Botschaft an Tel Aviv, dass sie ihre Ausrüstung und Militärlogistik nicht dauerhaft im Nahen Osten konzentrieren wollen. Die Warnung erfolgt zu einem Zeitpunkt, da sich das US-Militär auf ein Scheitern der Waffenstillstandsverhandlungen zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen vorbereitet.

Washington hat Tel Aviv gewarnt, dass die USA ihre Seestreitkräfte und Ausrüstung nicht unbegrenzt in die Region verlegen können, um Israel zu schützen. Dies berichtete Channel 13 am Freitag inmitten der anhaltenden Sorge vor einem erweiterten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon.

Der israelische Nachrichtensender berichtete, es sei eine US-Botschaft an Israel gesandt worden, dass die Spannungen mit der Hisbollah und Iran irgendwann abgebaut werden müssten, da "die [US-]Flugzeugträger nicht ewig in dem Gebiet operieren können".

Die Angst vor einem umfassenden regionalen Krieg stieg, nachdem Israel Ende Juli den obersten Hisbollah-Befehlshaber Fuad Schukr in Beirut und den politischen Führer der Hamas Ismail Haniyya in Teheran ermordet hatte.

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten operiert keine US-Flugzeugträgerkampfgruppe im indopazifischen Raum. Nach der Entscheidung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, die Flugzeugträgergruppe der USS Abraham Lincoln in den Nahen Osten zu verlegen, verfügt Washington nun über keinen Flugzeugträger mehr in dieser für die USA so wichtigen Region. Offenbar lenkt der Nahostkrieg die USA derzeit vom Konflikt mit China im Pazifik ab. Und das ist ein geopolitischer Gewinn für die aufstrebende Weltmacht China.

Die Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel geraten derzeit weiter ins Stocken, da der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versucht, eine Waffenstillstandsvereinbarung zu blockieren. Netanjahu besteht weiterhin darauf, dass die israelischen Truppen den Philadelphi-Korridor an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten langfristig besetzen und das Recht haben, den Krieg nach einem Gefangenenaustausch fortzusetzen.

Am Freitag berichtete die Financial Times, dass sich das US-Militär auf ein mögliches Scheitern der Gespräche vorbereitet.

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