Russland möchte keine Entdollarisierung durchführen, sondern man hat diese Politik dem Land aufgezwungen. Dies erklärte der Präsident Wladimir Putin in einer Rede vor dem Östlichen Wirtschaftsforum am Donnerstag. Ihm zufolge würden Moskau wiederholt Abrechnungen in US-Dollar verweigert, weshalb man nach Alternativen suchen müsse. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert Putin wie folgt:
"Wir verfolgen keine Politik der Entdollarisierung. Wir haben ja auch Abrechnungen in Dollar nicht aufgegeben. Man hat sie uns verweigert, und wir sind einfach gezwungen, nach anderen Möglichkeiten zu suchen. Das ist alles."
Der Westen habe seinen Fehler bereits erkannt, als er die Länder zum Verzicht auf den US-Dollar drängte, sagte Putin weiter. Mit ihrem "nicht nur schlampigen, sondern auch unprofessionellen und dummen Handeln" hätten die finanziellen und politischen Stellen der Vereinigten Staaten diesen Prozess vorangetrieben. Allerdings fiele es ihnen schwer, diesen Fehler einzugestehen. An dieser Lage könne wohl nur die nächste Generation westlicher Politiker etwas ändern.
In dieser Situation wählten Russland und seine befreundeten Länder, nationale Währungen zu verwenden, betonte Putin. Hoffnungen des Westens, dass die russische Wirtschaft ohne den US-Dollar zusammenbrechen würde, seien keine Wirklichkeit geworden.
Außerdem erörterte Putin die militärische Sonderoperation in der Ukraine und die Lage im Gebiet Kursk. Mit dem Kursk-Angriff habe Kiew seine Kräfte an anderen Abschnitten der Front geschwächt, während die russische Offensive im Donbass sich beschleunigt habe. Trotz der Hoffnungen der Ukraine, Russland "nervös zu machen, zu verwirren", seien keine Truppen von der Frontlinie verlegt worden und die Offensive im Donbass, dessen Befreiung Moskaus Hauptziel sei, gehe weiter. Es sei die "heilige Pflicht" der russischen Streitkräfte, den Gegner aus dem Gebiet Kursk zu vertreiben und die Einwohner der Region zu schützen.
Putin erinnerte, dass Moskau zu Verhandlungen mit Kiew bereit sei und eine solche Möglichkeit nie abgelehnt habe. Die Gespräche sollten aber auf der Grundlage der Vereinbarungen stattfinden, die im März 2022 in Istanbul erreicht worden seien.
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