Nach Durows Festnahme: Hacker greifen Webseiten französischer Behörden an

Die Festnahme von Telegram-Geschäftsführer Pawel Durow hat eine Welle von Hacker-Angriffen auf Webseiten französischer Behörden verursacht. Nach Angaben der Zeitung Le Parisien bekennen sich mehrere "prorussische Hackergruppen" zu den Angriffen.

Hackergruppen, die Pawel Durow unterstützen, haben sich am Sonntag zu DDoS-Angriffen auf mehrere französische Webseiten bekannt. Es handelt sich nach Angaben der Zeitung Le Parisien um Internetseiten einiger öffentlicher Dienste oder Behörden, wie etwa der Bauerngewerkschaft Confédération paysanne, der Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM und der Tageszeitung Voix du Nord. Im Laufe des Tages wurden sie verlangsamt oder vorübergehend unzugänglich gemacht.

Clément Domingo, ein Ingenieur für Cybersicherheit, versicherte gegenüber Le Parisien, dass diese Angriffe hauptsächlich von prorussischen Gruppen durchgeführt worden seien. Zu den Kollektiven zählten ihm zufolge unter anderem UserSec, RipperSec, Holy League und Cyber Army Now, die sich in Erklärungen auf Telegram zu der Tat bekannt hatten. Der Experte geht davon aus, dass in den nächsten Stunden und Tagen mit einer wahrscheinlichen Intensivierung der Angriffe zu rechnen sei.

Durow war am 24. August bei seiner Ankunft in Paris festgenommen worden. Der Geschäftsführer von Telegram kann bis zum 28. August festgehalten werden, danach muss er entweder freigelassen oder angeklagt werden.

Man verdächtigt ihn, in Drogenhandel, Terrorismus, Betrug und Straftaten gegen Kinder verwickelt zu sein, weil er nicht mit den französischen Behörden kooperierte und Telegram nicht ausreichend moderierte. In einer Stellungnahme auf dem Telegram-Blog äußerte sich die Leitung der Plattform kritisch über die Festnahme:

"Es ist absurd zu behaupten, dass eine Plattform oder ihr Eigentümer für den Missbrauch dieser Plattform verantwortlich ist."

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