Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij, dessen reguläre Amtszeit als ukrainischer Präsident Ende Mai dieses Jahres abgelaufen ist, hat am Samstag seine Videobotschaft anlässlich des 33. Jahrestages der Unabhängigkeit der Ukraine veröffentlicht. Diese wurde offensichtlich im Dorf Mogriza in der Region Sumy in der Nähe des Flusses Psjol aufgezeichnet. Das Dorf liegt in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze und war am 6. August Ausgangspunkt des ukrainischen Überfalls auf die Region Kursk.
In seiner Rede rasselte Selenskij, auf einer kleinen Anhöhe stehend und in der zu seinem Markenzeichen gewordenen Tarnkleidung, Drohungen gegen Moskau herunter, versprach den Russen "Leid" und beleidigte den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Kiew kenne keine "roten Linien", und die Ukraine sei "ein Beispiel für Demokratie, das die ganze Welt inspiriert", behauptete er.
Die derzeit vom ukrainischen Angriff betroffene Region Kursk setzte Selenskij mit "Sümpfen" gleich. Russland bezeichnete er als "terroristischen Staat Nummer eins", und die Geistlichen der kanonischen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) beschimpfte er in der Rede als "Moskauer Teufel".
Russland drohte er Übel an:
"Die Ukrainer zahlen immer alles zurück. Derjenige, der unserem Land Kummer gewünscht hat, wird ihn zu Hause mit Zinsen zurückbekommen. (...) Dies ist keine Prophezeiung. (...) Dies ist ein Bumerang für das Böse, und (der Bumerang) ist hier gestartet, nicht weit von der Stadt entfernt, in der ich diese Rede aufnehme."
Anfang dieser Woche traf Selenskij während seines Besuchs im Grenzbezirk der Region Sumy mit dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Alexander Syrski und dem Leiter der regionalen Militärverwaltung auf dem Gelände des Werks Sumichimprom zusammen. Nach Angaben von Militärkorrespondenten hat das russische Militär den Bunker, in dem das Treffen stattfand, mit einer Rakete angegriffen.
Im russischen Expertenumfeld überwiegt die Meinung, dass Selenskijs Rede ein weiterer Versuch war, den Grad der Eskalation zu erhöhen und Russland zu Handlungen zu provozieren, die das Erreichen des Friedens verhindern werden.
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