Russland glaube, dass die Vereinigten Staaten irgendwann alle Beschränkungen für den Einsatz der an die Ukraine gelieferten Waffen aufheben werden, zitierte die Nachrichtenagentur RIA den russischen Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, am Freitag.
"Die derzeitige Regierung verhält sich wie jemand, der eine Hand ausstreckt und mit der anderen einen Dolch hinter dem Rücken hält", sagte Antonow. Sie bereite den Nährboden dafür, alle bestehenden Beschränkungen zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne nachzudenken aufzuheben.
Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine seit 2022 Militärhilfe im Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar gewährt, den Einsatz ihrer Waffen aber zunächst auf ukrainischen Boden und Gegenfeuer sowie grenzüberschreitende Verteidigungsoperationen beschränkt.
Antonow sagte, ein ernsthafter Dialog mit den USA sei nur möglich, wenn diese ihre "feindliche" Politik gegenüber Russland beendeten, zu der auch die Unterstützung der Ukraine und die Verhängung von Sanktionen gegen Moskau gehören. Er bekräftigte erneut, Moskau plane nicht, sich in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen.
Nachdem die Vereinigten Staaten im Juni bekannt gegeben hatten, dass sie der Ukraine die Erlaubnis erteilt haben, westliche Waffen gegen russisches Territorium einzusetzen, hat die Ukraine sofort damit begonnen, russische Stellungen zu beschießen. Vor einigen Wochen sind zudem ukrainische Truppen in die russische Region Kursk vorgedrungen und haben sich dort verschanzt. Der russische Auslandsgeheimdienst beschuldigte nun die westlichen Unterstützer der Ukraine, den Vorstoß über die Grenze ausgeheckt zu haben.
Antonow sagte, ein Treffen zwischen dem russischen Außenminister Sergei Lawrow und dem amerikanischen Außenminister Antony Blinken während der Generalversammlung der Vereinten Nationen im nächsten Monat sei unwahrscheinlich.
Mehr zum Thema - Guardian-Analyse: Kursk-Offensive könnte prekäre Lage der ukrainischen Armee verschärfen