UNO: So viele Todesopfer unter humanitären Helfern wie nie zuvor

Laut der UNO gab es 2023 bei Konflikten so viele Todesopfer unter humanitären Helfern wie nie zuvor. Hauptgrund: Der Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas.

Die Vereinten Nationen haben 2023 bei Konflikten so viele Todesopfer unter humanitären Helferinnen und Helfern gezählt wie nie zuvor. In 33 Ländern seien 280 Personen getötet worden, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA) heute. Damit handle es sich um das Jahr mit den meisten Toten der weltweiten humanitären Gemeinschaft seit Beginn der Zählungen.

Im Vergleich dazu hatte es im Jahr davor 118 Todesopfer unter Hilfskräften gegeben. Das laufende Jahr 2024 könne sogar noch schlimmer ausfallen. Heute ist der Welttag der humanitären Hilfe.

Der Hauptgrund für diesen drastischen Anstieg sei der Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas, heißt es. Seit dem Angriff der Hamas im Oktober vergangenen Jahres seien allein im Gazastreifen knapp 300 Beschäftigte von Hilfsorganisationen getötet worden, vor allem durch israelische Luftangriffe.

Die meisten Opfer seien Mitarbeitende des UNO-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) gewesen. Die Vereinten Nationen hatten in der Vergangenheit wiederholt ihre Bestürzung über die Tötung von Mitarbeitern durch israelischen Beschuss und Bombardements zum Ausdruck gebracht.

Nach der vorläufigen Zählung einer Datenbank, auf die sich die UNO stützt, deutet einiges darauf hin, dass die Zahl der getöteten humanitären Kräfte 2024 noch höher ausfallen könnte.

Führende Vertreter Hunderter humanitärer Organisationen haben sich deshalb anlässlich des Welttags in einem gemeinsamen Brief an die 193 Mitgliedsstaaten der UN-Vollversammlung gewandt.

In dem Schreiben fordern sie die internationale Gemeinschaft auf, Angriffe auf Zivilisten zu beenden, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu schützen und die Täter stärker zur Rechenschaft zu ziehen.

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