Grundsätzlich sei es "eine gute Sache", wenn US-Präsidenten mit ausländischen Staatsoberhäuptern auskämen, auch wenn Washington mit deren Politik nicht einverstanden sei, erklärte Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftskandidat zitierte seine eigene Erfolgsbilanz mit Wladimir Putin und sagte, der russische Führer "respektiere ihn". In einem per Livestream übertragenen Interview mit Elon Musk, dem Eigentümer von X, beschuldigte Trump am Montag die derzeitige US-Regierung der Schwäche und des Versagens bei der Zusammenarbeit mit bestimmten ausländischen Führern.
Er kenne Putin sehr gut und habe sich mit ihm sehr gut verstanden. Gleichzeitig habe Putin auch ihn respektiert, so der ehemalige US-Präsident. Trump erklärte, er habe trotz des "Russiagate"-Angriffs auf seine Regierung ein gutes Verhältnis zu Putin aufgebaut. Seiner Meinung nach wurde dieser Angriff von seiner damaligen demokratischen Rivalin Hillary Clinton und einer Gruppe "verschlagener Leute" lanciert. Trump wolle sich zukünftig sowohl mit dem russischen Präsidenten als auch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-Un gut verstehen. Er sagte:
"Ich hoffe, dass ich wieder gut mit ihm (Putin) auskomme. Wissen Sie, sich gut mit ihnen (den ausländischen Staatschefs) zu verstehen, ist eine gute Sache, keine schlechte Sache."
Trump reagierte damit auf Musks Vorschlag, wonach "böse Diktatoren" und "wirklich harte Typen" vom Weißen Haus eingeschüchtert werden müssen, damit die Welt sicherer wird. Der Republikaner bekräftigte auch seine Auffassung, dass der Ukraine-Konflikt unter seiner Führung nicht ausgebrochen wäre. Für den Ausbruch der Feindseligkeiten machte er den amtierenden Präsidenten Joe Biden verantwortlich.
Schließlich erläuterte Trump noch, wie er während seiner Amtszeit in Bezug auf die Ukraine nicht näher spezifizierte Warnungen an Putin ausgesprochen habe: "Ich sagte: 'Tun Sie es nicht, Sie können es nicht tun. Wladimir, wenn du es tust, wird es ein schlechter Tag werden. Du kannst es nicht tun.' Und ich sagte ihm Dinge, die ich tun würde. Und er sagte: 'Auf keinen Fall'. Und ich sagte: 'Auf jeden Fall'."
Und er erinnerte an die Zeit vor der Krise Ende 2021/Anfang 2022, als Russland Truppen in Regionen nahe der Ukraine aufstellte. Damals hatte die NATO Moskaus Forderung nach einem Abbau der Spannungen zurückgewiesen. Trump, der zu dieser Zeit nicht mehr im Amt war, sagte, er habe die militärische Aufrüstung als Putins Versuch verstanden, eine Einigung zu erzielen. Diesbezüglich lobte er den russischen Präsidenten:
"Putin ist ein guter Verhandlungsführer. Ich dachte, er würde das tun, um zu verhandeln."
Joe Biden habe die Beziehungen zu Putin ruiniert. Trump sagte dazu: "Aber dann hat Biden angefangen, so dumme Dinge zu sagen." Er verwies insbesondere auf Bidens Versprechen, die Ukraine gegen die Einwände Russlands in die NATO aufzunehmen. Moskau hat gegen die Zusage der USA an Kiew protestiert, seit sie erstmals 2008 unter Präsident George W. Bush gemacht wurde.
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