Die malischen Behörden brechen die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Die Entscheidung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Laut einer auf der Internetseite der Übergangsregierung veröffentlichten Erklärung ist der Grund die Aussage eines Vertreters des ukrainischen Geheimdienstes. Andrei Jussow hatte Ende Juli erklärt, die Tuareg-Rebellen, die einen Konvoi der Regierungstruppen und der Wagner-Gruppe angegriffen hatten, hätten von ukrainischer Seite "notwendige Informationen und nicht nur Informationen erhalten, die es ihnen ermöglichten, eine erfolgreiche Militäroperation gegen russische Kriegsverbrecher durchzuführen".
Mali wertet dies als Eingeständnis einer Beteiligung Kiews. "Die Handlungen der ukrainischen Behörden verletzen die Souveränität Malis, gehen über eine an sich zu verurteilende ausländische Intervention hinaus und stellen eine klare Aggression gegen Mali und eine Unterstützung des internationalen Terrorismus dar", hieß es.
Darüber hinaus wertet die Regierung in Bamako auch die Äußerungen des ukrainischen Botschafters im Senegal als Rechtfertigung des Terrorismus. Anlass war sein Facebook-Kommentar zu einem Video über einen Zusammenstoß zwischen Tuareg-Rebellen und Wagner-Kämpfern.
Derweil wurde Juri Piwowarow, der ukrainische Botschafter in Senegal, wegen eines Facebook-Kommentars in das Außenministerium des Landes einbestellt. Piwowarows Kommentar bringe "bedingungslose Unterstützung" für die Tuareg zum Ausdruck, betonte die Behörde.
"Senegal duldet keinen Versuch, die Propaganda, die im russisch-ukrainischen Konflikt eingesetzt wird, auf sein Land zu übertragen."
Im vergangenen Monat war ein Militärkonvoi mit malischen Verteidigungs- und Sicherheitskräften und Söldnern der Wagner-Gruppe nahe der Grenze zu Algerien in einen Hinterhalt der Tuareg-Rebellen geraten. Dabei wurden zahlreiche Soldaten getötet und mehrere Fahrzeuge zerstört. Nach Angaben der Tuareg-Rebellen wurden mindestens 84 russische Wagner-Söldner und 47 malische Soldaten getötet. Die malische Armee räumte ein, dass sie bei den Kämpfen eine große Anzahl von Toten zu beklagen hatte.
Im Jahr 2012 hatten die Tuareg im Norden Malis eine Rebellion für ihre Unabhängigkeit begonnen. Die Unruhen griffen auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger über und veranlassten die drei afrikanischen Staaten zur Gründung der Sahel-Allianz gegen den Terrorismus. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen forderte der Aufstand Tausende von Todesopfern, mehr als 375.000 Menschen wurden vertrieben.
Die Militärführung des westafrikanischen Landes, die im Jahr 2020 an die Macht kam, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land von Separatisten und dschihadistischen Gruppen zu entledigen. Unter anderem setzt man hierbei auf russische Wagner-Kämpfer.
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