US-Präsident Joe Biden hat die Einigung auf den historischen Gefangenenaustausch mit Russland in einem Statement als "Meisterleistung der Diplomatie" gepriesen. Er dankte den am Austausch beteiligten Partnern:
"Ich bin unseren Verbündeten dankbar, die uns während der schwierigen und komplexen Verhandlungen zur Seite gestanden haben, um dieses Ergebnis zu erzielen – darunter Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen und die Türkei."
Weiter sagte Biden, dass sich unter den 16 von Russland freigelassenen Menschen fünf Deutsche, sieben Russen, drei US-Bürger sowie ein Einwohner mit ständigem Wohnsitz in den USA befinden.
"Heute kommen drei amerikanische Staatsbürger und ein amerikanischer Green-Card-Inhaber, die in Russland zu Unrecht inhaftiert waren, endlich nach Hause: Paul Whelan, Evan Gershkovich, Alsu Kurmasheva und Wladimir Kara-Mursa."
Der Reporter des Wall Street Journal Evan Gershkovich wurde im März 2023 wegen Spionagevorwürfen festgenommen und im Juli zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 54-jährige Ex-Marine Paul Whelan ist seit 2018 in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftiert. Auch er wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Die russisch-US-amerikanische Radiojournalistin Alsu Kurmasheva wurde im Juli dieses Jahres zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren wegen der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee verurteilt.
Wladimir Kara-Mursa, der sowohl die russische als auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt und Inhaber einer US-amerikanischen Green Card ist, wurde 2023 zu 25 Jahren Haft in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt, unter anderem wegen Hochverrats. Der Schützling des verstorbenen Oppositionspolitikers Boris Nemzow und enge Mitarbeiter des im Exil lebenden ehemaligen russischen Oligarchen Michail Chodorkowski war in leitender Funktion für die in Washington ansässige Free Russia Foundation tätig.
Noch ist die Identität nicht aller der fünf Deutschen bekannt, die laut Biden freigekommen sind. Bestätigt wurde die Freilassung von Rico Krieger, der in Weißrussland wegen Terrorvorwürfen inhaftiert war. Auch Patrick S. aus Hamburg, der Anfang des Jahres wegen Cannabis-Gummibärchen am Flughafen von Sankt Petersburg verhaftet wurde, kam frei.
Der US-Präsident bedankte sich explizit bei Bundeskanzler Olaf Scholz. Der Gefangenenaustausch habe "erhebliche Zugeständnisse von Deutschland erfordert", so Biden, der damit wohl auf die Freilassung des "Tiergarten-Mörders" anspielt, die unter deutschen Ermittlern auf Unverständnis stieß.
Biden erwähnte in seinem Statement nicht die zehn russischen Staatsangehörigen, die von den USA und ihren Verbündeten im Gegenzug freigelassen wurden.
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