Medien: Moskau und Westen tauschen 26 Gefangene aus – "Tiergarten-Mörder" soll darunter sein

Laut Medienberichten haben Russland und westliche Länder einen umfassenden Austausch von Gefangenen vereinbart, dessen Umsetzung bereits im Gang sein soll. Auch Deutschland soll in den Austausch involviert sein. So könnte laut Berichten der in Deutschland inhaftierte "Tiergarten-Mörder" freikommen.

Russland und eine Reihe westlicher Länder, darunter Deutschland und die USA, haben sich Berichten zufolge auf einen komplexen Gefangenenaustausch geeinigt, der 26 Personen umfassen soll. Das berichteten die BBC und CBS am Donnerstag unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten der US-Regierung. Damit würde es sich um den größten Austausch seit Ende des Kalten Krieges handeln.

Der Austausch soll Berichten zufolge die Freilassung dreier in Russland inhaftierter US-Staatsbürger beinhalten. Namentlich handelt es sich demnach um den Wall-Street-Journal-Reporter Evan Gershkovich, des ehemaligen US-Marine Paul Whelan und die russisch-US-amerikanische Radiojournalistin Alsu Kurmasheva.

In seinem aktualisierten Artikel behauptet CBS, dass mindestens zwölf in Russland festgehaltene Gefangene nach Deutschland entlassen werden sollen, während Moskau Berichten zufolge im Gegenzug acht seiner Staatsangehörigen erhalten wird. Dies wurde auch von der BBC so berichtet.

Zu den russischen Staatsangehörigen soll auch der von Medien als "Tiergarten-Mörder" bezeichnete Wadim Krassikow gehören. Er war Ende 2021 wegen des Mordes an dem tschetschenischen Terroristen Selimchan Changoschwili im Kleinen Tiergarten in Berlin verurteilt worden. 

Es wird spekuliert, dass Krassikow gegen den Deutschen Rico Krieger ausgetauscht werden könnte, der am Donnerstag vom weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko begnadigt worden war.

Der in Russland inhaftierte Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa, der die russisch-britische Doppelstaatsbürgerschaft besitzt, ist Berichten zufolge ebenfalls Teil des Austauschs, da sein derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt ist. Mehrere Medien haben spekuliert, dass er sich im Prozess der Freilassung befinden könnte.

Der Telegraph hat über die mögliche Freilassung Kara-Mursas berichtet und darauf hingewiesen, dass eine Gruppe britischer Abgeordneter das britische Außenministerium dazu gedrängt habe, seine Freiheit zu gewährleisten. "Die USA haben Kara-Mursa auf ihrem Radar, aber es gibt keine Garantien", sagte ein Abgeordneter der Zeitung.

Einzelheiten über den Zeitplan des Gefangenenaustauschs sind noch unklar, aber CNN zitiert anonyme Quellen, die angeben, dass der Austausch bereits im Gange ist.

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