Ukraine: Geheimdienst nimmt Historiker wegen "prorussischer" Haltung fest

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat den Historiker Alexei Tolotschko wegen angeblicher Unterstützung Russlands festgenommen. Tolotschko wird "Verfälschung historischer Fakten" vorgeworfen. Tolotschkos Vater war ebenfalls ein bekannter Historiker.

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) hat einen Schriftsteller und Historiker wegen angeblicher "Verfälschung historischer Fakten über die Gründung der Ukraine" festgenommen. Laut Angaben ukrainischer Medien handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Geisteswissenschaftler Alexei Tolotschko, der Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine ist.

Nach Angaben des Geheimdienstes unterstütze der Festgenommene die spezielle Militäroperation Russlands in der Ukraine und verfüge über einen russischen Ausweis. Wie aus dem Telegram-Kanal des SBU hervorgeht, habe der Gelehrte "heimlich mit russischem Geld" mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht. In der Mitteilung heißt es:

"In diesen pseudowissenschaftlichen Werken verfälscht der Autor historische Fakten über die Entstehung und Entwicklung der ukrainischen Staatlichkeit zugunsten Russlands."

Weiter meldete der SBU, dass er landesweit insgesamt sechs Personen wegen "prorussischer" Haltung festgenommen habe.

Wie die ukrainische Nachrichtenquelle Strana.ua auf Telegram berichtete, sei Tolotschko "wegen Büchern über Geschichte" festgenommen worden, die vor 2022 geschrieben worden seien. Demnach sei er der Sohn des ukrainischen Historikers, Archäologen und Autors von Büchern über das alte Russland Pjotr Tolotschko, der Ende April verstorben sei. Später entfernte Strana.ua den Beitrag aus seinem Telegram-Kanal.

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