US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat bei einem Pressebriefing in Washington, D.C. einen russisch-chinesischen Patrouillenflug in der Arktis kommentiert. Dabei bestätigte der Pentagon-Chef am Donnerstag, dass es sich dabei um das erste derartige Manöver der beiden US-Rivalen gehandelt habe. Wie dem auch sei, zeigte sich Austin über die zunehmende Kooperation zwischen Moskau und Peking im Militärbereich nicht überrascht.
"Was die Beziehung zwischen Russland und China betrifft, so ist das ein Verhältnis, das uns ständig Sorgen bereitet."
In diesem Zusammenhang warf der US-Verteidigungsminister China erneut vor, den "illegalen und unnötigen Krieg Russlands in der Ukraine" zu unterstützen. Die USA hätten Beweise dafür, hofften aber, dass diese Unterstützung aufhören würde. Man beobachte genau, wie sich das Verhältnis zwischen Moskau und Peking künftig entwickele, betonte Austin.
Dem Pentagon-Chef zufolge hätten sich die Kampfflugzeuge der russischen und der chinesischen Luftstreitkräfte zwar der Alaska-Küste genähert, der Abstand habe aber etwa 200 Meilen oder 320 Kilometer betragen. Die US-Grenze sei daher nicht verletzt worden.
"Wir haben diese Flugzeuge genau überwacht, verfolgt und abgefangen, was zeigt, dass die US-Streitkräfte jederzeit einsatzbereit sind und dass wir über sehr gute Überwachungsfähigkeiten verfügen."
Das Nördliche Kommando der USA (NORTHCOM) und das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando (NORAD) besäßen sein volles Vertrauen, wenn sich der Vorfall wiederholen sollte oder wenn es zu einer anderen Herausforderung kommen sollte, erklärte Austin.
Am Donnerstag hatte Russlands Verteidigungsministerium über ein gemeinsames Manöver mit Chinas Luftstreitkräften berichtet. Dabei handelte es sich um einen Patrouillenflug über der Tschuktschensee, der Beringmeer und dem nördlichen Teil des Stillen Ozeans. Daran nahmen strategische Bomber vom Typ Tu-95MS und Xian H-6K teil. Sie wurden von Kampfflugzeugen vom Typ Su-30SM und Su-35S begleitet. Der Einsatz dauerte mehr als fünf Stunden. An einigen Strecken der Route wurden die Militärflugzeuge von ausländischen Kampfjets begleitet. Nach Angaben der Militärbehörde in Moskau sei die Patrouille gegen keine Drittstaaten gerichtet gewesen. Alles sei im Einklang mit dem Völkerrecht verlaufen. Der Luftraum anderer Staaten sei nicht verletzt worden, hieß es.
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