Litauen entwickelt einen Plan für die Massenevakuierung der Bevölkerung im Kriegsfall und wird ihn später bei Übungen testen. Das teilte der Pressedienst des Innenministeriums des Landes mit. Der Plan wird vom Innenministerium, dem Verteidigungsministerium, dem Ministerium für Verkehr und Kommunikation, dem Nationalen Krisenmanagementzentrum und anderen Regierungsstellen vorbereitet. In dem einschlägigen Bericht heißt es:
"Mit den Behörden wurde eine Vereinbarung über ihre Zuständigkeiten und Aufgaben bei der Vorbereitung der Evakuierung von Einwohnern getroffen, und von den Gemeinden werden nun konkrete Angaben über Fähigkeiten und Bedürfnisse erwartet."
Anfang Juli ersuchte das Innenministerium die Gemeinden um Informationen über die Zahl der zu evakuierenden Einwohner, die Routen, die Verfügbarkeit von Transportmitteln für die Personenbeförderung, die Unterbringung und die erforderlichen Finanzmittel. Das Innenministerium fügte hinzu:
"Sobald der Evakuierungsplan fertiggestellt ist, wird er durch einen Regierungserlass genehmigt werden. Das Konzept wird auch bei Zivilschutzübungen getestet werden."
Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis hatte zuvor die Risiken eines Krieges mit Russland im Falle eines Sieges in der Ukraine als wahrscheinlich bezeichnet. Parallel dazu schloss der inzwischen ehemalige Oberbefehlshaber Litauens General Valdemaras Rupšys die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Russland und den NATO-Ländern in den Jahren 2024/25 aus, räumte aber ein, dass sich die Situation ändern könne.
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte erneut, Moskau habe kein Interesse an einem Krieg mit den NATO-Ländern, einschließlich Litauen, und wolle die Beziehungen zu ihnen ausbauen. Das Staatsoberhaupt betonte auch, dass Russland keine territorialen Ansprüche an die Mitglieder der nordatlantischen Allianz habe.
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