Von Maria Müller
Vom 2. bis zum 4. Oktober dieses Jahres ist eine internationale Konferenz als Vorbereitung auf die erwartete sogenannte Pandemie "X" geplant. Die Konferenz soll in Washington, D.C. stattfinden und wird von der privaten Firma SyllabusX organisiert. Die Firma bietet laut Eigenwerbung "weltweite Dienstleistungen für die Organisation von Konferenzen, Ausstellungen, Tagungen und Messen …" an. Syllabus, eine pseudo-lateinisch Wortschöpfung vom Papst Pius IX., hat die Bedeutung einer kompletten Sammlung von Arbeits-, Studien- und Aktionsplänen. Das große X am Ende des Firmennamens steht wohl für die – allerdings noch unbekannte – nächste Pandemie durch einen beliebigen Erreger – oder auch für die generelle Bereitschaft der Firma, außerordentliche Ereignisse wie "X" vorzubereiten.
Die auf dem letzten Weltwirtschaftsforum in Davos geradezu beschworene künftige Pandemie, die von einer noch nicht identifizierten Erkrankung ausgelöst werden würde, soll – so viel "weiß" man allerdings angeblich bereits – mindestens 20-mal tödlicher sein als COVID-19. Die Vogelgrippe scheint immer mehr diese Rolle zugesprochen zu bekommen.
Allerdings hat die zuständige Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums trotz der Medienkampagne bislang festgestellt, dass die Vogelgrippe für Menschen noch kein hohes Risiko darstellt. Eine Übertragung von H5N1 von Mensch zu Mensch sei bisher nicht erfolgt.
Die Konferenz in Washington, D.C. richtet sich an ein breites Publikum: Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens, internationale Agenturen und Organisationen, NGOs, Regierungsvertreter und politische Entscheidungsträger, natürlich auch an die Pharmaindustrie, Wissenschaftler, Forscher und Interessenvertreter aus Branchen wie Geflügelproduktion, Viehzucht, Diagnostik und Gesundheitswesen.
Auf der Website der Firma kann man die wichtigsten Themen des Gipfeltreffens finden, die dort bearbeitet werden sollen. Dazu gehören:
- Planung des Managements von Massensterben, Überwachung und Datenmanagement;
- Bereitstellung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten;
- Sozioökonomische Auswirkungen auf die Geflügel- und Viehzuchtindustrie;
- öffentliches Gesundheitswesen, Industrie und normative Rahmenbedingungen;
- Befehl, Kontrolle und Management;
- geschäftsorientierte Planung, Schulunterrichtsplanung, Nutzen-Risiko-Bewertung.
In einer Informationsbroschüre der Konferenz werden jene Themen genannt, die in besonderen, abgetrennten Arbeits- und Diskussionsgruppen (sogenannten Breakout-Sondersitzungen) beraten werden sollen. Die Broschüre wurde von einem User auf X (ehemals Twitter) abgebildet.
Bei der Lektüre hat man den Eindruck, dass es sich hier um einen Maßnahmen-Katalog handelt, der generell für die autoritäre Kontrolle von breiten Bevölkerungsschichten gedacht ist.
Einige Beispiele, worum es bei den besonderen Diskussionsrunden geht:
Sondersitzung Nr.4:
Umgang mit Panik und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung;
Sondersitzung Nr.5:
Strafverfolgungsbehörden; gesteigerte Kriminalität in einer Pandemie; Kontrolle sozialer Unruhen; Isolationsmaßnahmen in Justizvollzugsanstalten;
Sondersitzung Nr. 6:
Massenimpfung und Quarantänemaßnahmen durchsetzen;
Sondersitzung Nr. 8:
Fehl- und Desinformationen wirksam bekämpfen; Überwachung und Kontrolle von Fehlinformationen; Faktenprüfung und Entlarvung; Nutzung digitaler Plattformen und Social-Media-Kanälen;
Ebenfalls sollen medizinische Gegenmaßnahmen gegen die Vogelgrippe diskutiert werden, etwa Strategien zur Impfstoffentwicklung, Geräte zur Atemunterstützung, Therapeutische Optionen, Technologien für Diagnosegeräte und Koordinierungsmechanismen.
Gestaffelte Gebühren für unterschiedliche Teilnehmerrechte
In einem weiteren Teil der Werbebroschüre geht es um die Kosten für die Konferenzteilnahme mit gestaffelten Beteiligungs- und Lobbyrechten.
Konferenzteilnehmer, die mehr zahlen, bekommen dann beispielsweise mehr Redezeit.
Die individuellen Gebühren für die Registrierung liegen zwischen 925 und 1.550 US-Dollar pro Person. SyllabusX lädt aber insbesondere Gruppen und Unternehmen ein, Sponsoring-Pakete für das "Gipfeltreffen" zu erwerben.
Es gibt vier Sponsoring-Stufen – Titan, Platin, Gold und Silber. Jede Stufe gewährt der jeweils eingeordneten Gruppe oder dem jeweiligen Unternehmen unterschiedliche Stufen der Sichtbarkeit während der Veranstaltung. Beispielsweise können Titan-Sponsoren – wenn sie die 19.995 US-Dollar gezahlt haben – eine Keynote-Rede halten, eine Breakout-Sitzung ihrer Wahl moderieren und während der Hauptsitzung ein 15 Sekunden dauerndes Werbevideo für ihr Unternehmen zeigen. Platin-, Gold- und Silber-Sponsoren erhalten entsprechend weniger Einflussmöglichkeiten in der Runde.
Es ist unklar, ob die Firma SyllabusX überhaupt über die Absicht und ein Verfahren zur Überprüfung der Sachkenntnis oder der ethischen Integrität potenzieller Sponsoren verfügt. Ebenso bleibt unklar, wer diese Firma engagiert hat und damit zur Gruppe der Initiatoren der Kampagne gegen die vermeintliche Vogelgrippe-Pandemie gehört.
Top-Manager mit Karriere in der Rüstungsindustrie
Man erwartet bei einer Firma für die Organisation einer solchen internationalen Konferenz über medizinische Fragen eigentlich nicht einen Top-Manager mit einer überwiegend militärischen und geheimdienstlichen Berufskarriere. Doch Ahmed Al Faraj, der Forschungsleiter von SyllabusX, ist laut seinem LinkedIn-Profil ein "Geschäftsführer mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz im internationalen Rüstungsgeschäft".
Bei LinkedIn steht:
"Als Berater einiger der Top-100-Rüstungsunternehmen in den Vereinigten Staaten organisierte Herr Al Faraj Verteidigungsdelegationen in den Nahen Osten und nach Nordafrika, darunter für hochrangige Führungskräfte von Boeing, L3 Technologies, Colt Manufacturing Company und andere."
Von 2013 bis 2018 arbeitete er in dem privaten Sicherheitsunternehmen AdvanFort in Virginia als Geschäftsführer. Die Privatfirma ist auf "maritime Sicherheit, Training, Geheimdienstoperationen und Informationssicherheit spezialisiert und hat sich bei der Bereitstellung von bewaffnetem Sicherheitspersonal und Flottenressourcen in Hochrisikoumgebungen hervorgetan. Die Führungs-, Management- und Betriebsteams von AdvanFort bestehen aus erfahrenen ehemaligen US-amerikanischen und britischen Spezialkräften und Veteranen des Geheimdienstes sowie ehemaligen NATO-Sicherheitsexperten".
Nun ist es sicherlich nicht verkehrt, zum Schluss noch darauf hinzuweisen, dass dieser Planungskongress in Washington, D.C. zur "erwarteten" Vogelgrippe-Pandemie zeitlich mit anderen dramatischen globalen Entwicklungen zusammenfällt. Dazu gehört die geplante militärische Eskalation der NATO durch die Stationierung von neuen weitreichenden Waffen in Deutschland. Die Deutschen sollen auch selbst "kriegstüchtiger" werden.
Mögliche Panikreaktionen in den Städten, die unvermeidlich bei wechselseitigen atomaren Angriffen betroffen wären, würden leicht auch durch Pandemie-Maßnahmen wie etwa Ausgangssperren unter Kontrolle gebracht werden können. Hoffentlich bleibt das nur ein theoretischer Gedanke.
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