Trumps Vize-Kandidat J. D. Vance darf nicht nach Russland einreisen

Donald Trump will mit J. D. Vance als Vizepräsidentschaftskandidat in die US-Präsidentschaftswahl ziehen. Vance darf nicht nach Russland einreisen: Moskau hatte ihn im vergangenen Jahr zusammen mit 499 weiteren US-Bürgern auf eine "Stopp-Liste" gesetzt.

Vance sei "die am besten geeignete Person für diesen Posten" und werde "weiter für unsere Verfassung, für unsere Truppen und für alles stehen, um Amerika wieder groß zu machen", sagte Trump am Parteitag der Republikaner in Milwaukee, US-Bundesstaat Wisconsin.

Der 39-jährige Vance darf derzeit nicht nach Russland einreisen. Das russische Außenministerium hatte ihm und 499 weiteren US-Bürgern als Reaktion auf die Sanktionen gegen Russland die Einreise untersagt. Auf der Liste stehen auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama und der frühere US-Botschafter in Russland Jon Huntsman.

Trumps Entscheidung, Vance zu seinem Vizepräsidenten zu machen, habe die Verbündeten der USA beunruhigt, die befürchteten, dass Washington seine Hilfe für Kiew einstellen könnten, sagte ein hochrangiger EU-Beamter gegenüber Politico. Die Ernennung sei "eine Katastrophe für die Ukraine und die EU". Vance, der im Januar 2023 zum Senator ernannt wurde, soll unter anderem detailliertere Informationen über alle Ausgaben für die Ukraine gefordert haben.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar erklärte Vance, die USA hätten "einfach nicht die Produktionskapazitäten, um einen Krieg in Osteuropa auf unbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten". Dort lehnte er auch ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten mit der Begründung ab, er werde "nichts Neues erfahren", und bekräftigte seine Ansicht, es liege nicht im Interesse der USA, die Ukraine zu unterstützen.

Nach seiner Nominierung zum Vizepräsidentschaftskandidaten erklärte Vance in einem Interview mit dem Sender Fox News, dass er im Falle eines Wahlsieges Trumps sofort Friedensgespräche mit Russland und der Ukraine aufnehmen würde. Er sagte, Trump wolle, dass sich die USA auf "das wirkliche Problem konzentrieren, nämlich China".

"Russland wäre nicht in die Ukraine einmarschiert, wenn Trump US-Präsident wäre."

Vance räumte ein, dass er zu Beginn seiner politischen Karriere ein Kritiker von Donald Trump gewesen sei, später aber zu einem Unterstützer geworden sei.

Die russische Zeitung Wedomosti schreibt, dass der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten eine entscheidende Rolle bei der Wahl spielen könnte, da die Kandidaten – sowohl Biden als auch Trump – bei den Wählern Fragen über ihr Alter aufwerfen.

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