London erlaubt doch keinen Einsatz von Storm Shadow gegen Ziele auf russischem Territorium

Die Berichte darüber, dass London Kiew den Einsatz von Storm Shadow gegen Ziele tief auf russischem Territorium gebilligt hat, seien nicht wahr, teilt "The Daily Telegraph" mit. Die Attacken auf die Krim und vier neue Regionen sind erlaubt, da London deren Angliederung an Russland nicht anerkennt.

Großbritannien habe der Ukraine keine Genehmigung erteilt, russisches Territorium mit Storm Shadow-Raketen anzugreifen. Dies berichtete am Freitag die britische Tageszeitung The Daily Telegraph unter Berufung auf einen Vertreter der britischen Regierung. Demnach habe sich Londons Politik in der Frage nicht geändert. Nach wie vor sei deren Einsatz gegen Ziele auf russischem Territorium verboten.

Trotzdem dürfe das ukrainische Militär mit Storm Shadow Objekte auf der Halbinsel Krim und auf dem international anerkannten Territorium der Ukraine treffen. Hierbei wurde darauf hingewiesen, dass Großbritannien die Eingliederung der Krim, der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Gebiete Cherson und Saporoschje in Russland nicht anerkennt.

Am Vorabend hatte der Präsident der Ukraine, Wladimir Selenskij, auf X (ehemals Twitter) ein Video vom Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer veröffentlicht. Die Unterschrift lautete:

"Ich habe von der Genehmigung erfahren, Storm Shadow-Raketen gegen militärische Ziele auf russischem Territorium einzusetzen."

Starmer erklärte seinerseits, dass die Ukraine selbst entscheiden dürfe, wie sie die von London erhaltenen Waffen einsetzen wolle. Dies sollte jedenfalls "in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht" erfolgen.

London sei besorgt, dass der Einsatz von Langstreckenraketen gegen Ziele tief in Russland zu einer Eskalation und einem direkten Konflikt mit Moskau führen könne, hieß es weiter in dem Bericht. Die Quellen der Zeitung gaben zu, dass die Situation komplexer ist, als Selenskij angenommen habe. Ein erweiterter Einsatz von Geschossen des Typs Storm Shadow bedürfe der Zustimmung nicht nur Großbritanniens, sondern auch Frankreichs, mit dem die Raketen produziert würden. Das werde aber wohl nicht passieren.

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