Wie das Nachrichtenportal Bloomberg berichtete, forciert die politische Führung in Kiew einen neuen Friedensgipfel noch vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, die Anfang November stattfinden. Selbst über eine Teilnahme russischer Vertreter wird in diesem Zusammenhang spekuliert, so Bloomberg.
Der Plan folgt auf das erste Gipfeltreffen, das im vergangenen Monat in der Schweiz stattgefunden hat und an dem Vertreter aus mehr als 90 Ländern teilnahmen. Russland war nicht eingeladen, mehrere Staaten schickten Delegationen auf niedrigerer Ebene, und Kiews Versuch, wichtige Länder des Globalen Südens für sich zu gewinnen, scheiterte, da einige sich weigerten, die Abschlusserklärung zu unterzeichnen.
Viele dieser Länder – beispielsweise Saudi-Arabien oder Mitglieder der BRICS-Gruppe – fordern, dass Moskau an Friedensgesprächen teilnehmen sollte. China hat überdies gemeinsam mit Brasilien eigene Vorschläge unterbreitet, um Russlands Militäroperation in der Ukraine zu beenden.
Der Vorstoß, das Treffen noch vor den US-Wahlen zu organisieren, deutet auf ein Gefühl der Dringlichkeit seitens der ukrainischen Regierung hin, die mit der Aussicht auf die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus konfrontiert ist. Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat hat damit geprahlt, dass er den Krieg bis zu seiner Amtseinführung im Januar beenden werde, und hat sich gegen eine weitere militärische Unterstützung Kiews durch die USA ausgesprochen.
Ein ukrainischer Beamter bestätigte den Plan, ein zweites Gipfeltreffen noch vor den US-Wahlen abzuhalten. Mehrere Beamte einiger westlicher Verbündeter sagten, ein solches Treffen müsse sorgfältig organisiert werden, mit einem klaren Ziel und einer Steuerung der Erwartungen.
Nur wenige Stunden nach dem Bloomberg-Bericht reagierte dann auch schon das russische Außenministerium auf eine mögliche Friedenskonferenz mit der Beteiligung Moskaus. "Russland akzeptiert keine Ultimaten und beabsichtigt nicht, am neuen Gipfel zur Ukraine teilzunehmen", sagte der stellvertretende Außenminister Russlands, Michail Galusin.
Mehr zum Thema - Abschlusserklärung des NATO-Gipfels: Verschärfte Sprache gegenüber China