Die USA wollen in Deutschland ab dem Jahr 2026 zeitweise Marschflugkörper vom Typ "Tomahawk" und andere weitreichende Waffen stationieren. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der USA und der Bundesrepublik Deutschland hervor, die am Rande des NATO-Gipfels in Washington veröffentlicht wurde.
Als weitere Raketentypen, die stationiert werden sollen, wurden SM-6-Flugabwehrraketen und neuartige Hyperschallwaffen genannt, "die eine deutlich größere Reichweite haben als gegenwärtige landgestützte Systeme in Europa". Allerdings befinden sich diese Flugkörper noch in der Entwicklung.
Wie der Spiegel schreibt, sollen die neuen Marschflugkörper eine Reichweite von 2.500 Kilometern haben. Derzeit verfügten die europäischen Armeen nicht über die Fähigkeit zu sogenannten "deep precision strikes", wie mit Bedauern festgestellt wird.
Über die Marschflugkörper (auch als "Cruise-Missiles" bekannt) heißt es, sie seien mit dem deutschen "Taurus"-Waffensystem vergleichbar und könnten im Tiefflug unerkannt weit in das Territorium des Gegners eindringen und dort hochwertige Ziele zerstören. In diese Kategorie von Zielen fallen Kommandoposten, Bunker- und Radaranlagen. Marschflugkörper des Typs "Tomahawk" werden von See aus gestartet, sind also an Bord von Kriegsschiffen oder U-Booten stationiert, während "Taurus"-Flugkörper von Kampfjets in die Luft gebracht werden.
Seit Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine im Februar 2022 wird Washington nicht müde, vor einem angeblich drohenden russischen Angriff auf NATO-Länder zu warnen. Die seither verstärkten Manöver und die erweiterte US-Truppenstationierung in den europäischen NATO-Ländern begründet Washington mit solch einem hypothetischen Szenario, für das es selbst nach Angaben der NATO keine Anhaltspunkte in der Realität gibt.
Mehr zum Thema - Schwierige Vorzeichen: Jubiläums-Gipfel der NATO in Washington