Bei einem Briefing des russischen Verteidigungsministeriums hat der Leiter der russischen ABC-Abwehrtruppen, Generalleutnant Igor Kirillow, erklärt, dass in der Nähe von Awdejewka in einem Industriegebiet im Erdgeschoss eines zerstörten Gebäudes ein Labor mit chemischer Ausrüstung gefunden wurde. Kirillow weiter:
"In dem gefundenen Labor wurde die Herstellung von allgemeintoxischen Giftstoffen durchgeführt."
Bei Untersuchungen in dem Labor seien laut Kirillow Spuren von Substanzen wie Natriumcyanid, Schwefelsäure und Cyanid-Anion gefunden worden. Kirillow erinnerte daran, dass ein Stoff dieser Gruppe, nämlich Blausäure, auf der Liste der verbotenen Substanzen der Chemiewaffenkonvention stehe. Die Funde ließen vermuten, dass das ukrainische Militär in dieser Einrichtung giftige Kampfstoffe hergestellt habe. Kirillow fügte hinzu, dass ein solches Labor mindestens drei Kilogramm der giftigen Substanz pro Tag herstellen könnte und die tödliche Inhalationsdosis für einen Menschen 70 bis 80 Milligramm betrage.
Der Leiter der russischen ABC-Abwehrtruppen präzisierte, dass es sich bei der Substanz um eine farblose, flüchtige Flüssigkeit mit dem Geruch von Bittermandeln handele. Wenn diese eingeatmet werde, führe das zu Schwindel, erhöhter Atmung, Erbrechen, Krämpfen und Lähmung der Atemmuskulatur, was zum Tode führen könne.
Das Kiewer Regime verletze regelmäßig die Chemiewaffenkonvention, erklärte Kirillow weiter. Im Laufe der militärischen Sonderoperation seien bislang mehr als 400 Fälle verzeichnet worden, in denen Kiew toxische Substanzen eingesetzt habe. Hierbei handele es sich zumeist um nicht-tödliche Stoffe, wie etwa Reizstoffe. Häufig kämen aber auch giftigere Kampfstoffe, und zwar Chlorcyan und Blausäure, zum Einsatz.
Inzwischen bereiteten sich laut Kirillow Deutschland, die USA und die Ukraine zusammen mit Vertretern der Organisation für das Verbot chemischer Waffen darauf vor, Russland erneut des Einsatzes chemischer Waffen zu beschuldigen. Eine "unabhängige Seite" schlage vor, entsprechende Ermittlungen einzuleiten und die Beweismittel dafür zu fälschen. Zu diesem Zweck habe Washington bereits rund 400.000 US-Dollar bereitgestellt. Gleichzeitig sei die Organisation für das Verbot chemischer Waffen angewiesen worden, nicht auf die Verstöße der Ukraine gegen die Konventionen zu reagieren, auf die Russland aufmerksam mache.
Trotzdem werde das russische Verteidigungsministerium seine Arbeit fortsetzen, um die Verstöße der Ukraine gegen ihre Verpflichtungen im Rahmen der Chemiewaffenkonvention aufzudecken, versicherte der Militärangehörige.
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