Roger Waters, Mitgründer und Frontmann der Band Pink Floyd, erklärt in einem exklusiven Interview mit RT, dass die jahrelange "erbarmungslose Verfolgung" von Wikileaks-Gründer Julian Assange zeige, dass Washington vor nichts zurückschrecke, um der Gerechtigkeit für seine Verbrechen zu entgehen.
Assange hatte sich mit US-Behörden geeinigt und in einem US-Gericht in Saipan für schuldig erklärt, an einer Verschwörung zur Erlangung und Verbreitung von Informationen zur nationalen Verteidigung beteiligt gewesen zu sein. Er wurde zu fünf Jahren verurteilt. Die im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbüßte Haftzeit wurde ihm jedoch angerechnet. Somit war Assange ein freier Mann und konnte nach Australien zurückkehren.
Als Teil der Abmachung erklärten sich die USA bereit, ihren Auslieferungsantrag fallen zu lassen, verlangten aber, dass Assange WikiLeaks anweise, geheime Informationen zu vernichten, die auf seinen Servern oder Geräten gespeichert seien.
Washington nutze die nationale Sicherheit als Vorwand, um Journalisten zum Schweigen zu bringen, erklärt Waters im Interview mit RT. Assanges Verfolgung solle andere Journalisten davon abhalten, in seine Fußstapfen zu treten und Informationen zu veröffentlichen, die Washington lieber geheim halten würde, so Waters.
"Die Art und Weise, wie Assange von den Regierungen der USA und des Vereinigten Königreichs behandelt wurde, ist absolut entsetzlich. Durch diese Behandlung haben sie der Welt offen gezeigt, dass sie sich einen Dreck um die Rechtsstaatlichkeit scheren."
"Die Amerikaner sprechen immer von einer regelbasierten internationalen Ordnung, aber was das für sie bedeutet, ist: 'Du tust, was ich sage, oder ich werde dich töten.' Das sind im Grunde die Regeln, an die sie sich halten."
Der ehemalige Frontmann von Pink Floyd spricht auch über den Ukraine-Konflikt und erklärt, dass das "Säbelrasseln" des Westens verrückt sei, da dies einen weiteren Weltkrieg provozieren könne. Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew hätte vollständig vermieden werden können, wenn der Westen "bereit gewesen wäre, zu verhandeln und beiden Seiten zuzuhören".
"Wenn wir diesen kleinen, schönen Planeten, den wir Heimat nennen, retten wollen, müssen wir miteinander reden", meint Waters.
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