Financial Times: Israel verhandelt über Patriot-Lieferungen an die Ukraine

Bisher hatte sich Israel mit Rüstungslieferungen an die Ukraine zurückgehalten. Am Donnerstag berichtet die "Financial Times", aktuell werde über die Lieferung von bis zu acht gebrauchten Batterien des Patriot-Luftabwehrsystems aus Israel an Kiew verhandelt.

Minister und hochrangige Beamte aus den Vereinigten Staaten, Israel und der Ukraine verhandeln derzeit über die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an Kiew, berichtet die Financial Times (FT) am Donnerstag. Bis zu acht Batterien des Systems seien im Gespräch, so der Bericht unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Quellen. 

Da Israel eine direkte Lieferung weiterhin ausschließt, sollen sie zuerst in die USA geliefert werden und von dort in die Ukraine gelangen. 

Nach Angaben der FT kündigte Tel Aviv im April an, dass es acht mehr als 30 Jahre alte Patriot-Batterien nicht mehr einsetzen und durch modernere Systeme ersetzen wolle.

Gemäß der Zeitung verfügt die Ukraine nur noch über zwei Patriot-Systeme, von denen eines von den USA und das andere gemeinsam von Deutschland und den Niederlanden geliefert wurde.

Den Quellen zufolge nahmen an den Gesprächen der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, der Leiter des Büros von Wladimir Selenskij, Andrei Jermak, und der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba teil.

Mitte Juni behauptete Selenskij, die ukrainische Armee benötige mindestens sieben Patriot-Luftabwehrbatterien, um "den Himmel über der Ukraine zu schließen". Vergangenes Jahr hatte er gesagt, er habe Israel zu Beginn des Konflikts gebeten, Kiew Luftverteidigungs- und Raketenabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen, jedoch ohne Erfolg. Über Pläne, diese Systeme nach Kiew zu liefern, berichteten in der Zwischenzeit die Niederlande, Rumänien und Deutschland.

Mehr zum Thema ‒ Selenskij: USA wird "Staffeln" von Kampfflugzeugen an Ukraine liefern