Der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation in den USA Anatoli Antonow erklärte in Washington, D.C., dass die USA die Ukraine dabei unterstützen, "terroristische Angriffe" auf die russische Zivilbevölkerung durchzuführen. Das Militär Kiews griff am Sonntag die russische Stadt Sewastopol mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen mit Streumunitionssprengköpfen an. Dabei wurden mindestens vier Menschen getötet und mehr als 150 weitere Zivilisten verletzt, darunter Dutzende von Kindern.
Während vier der Raketen von der russischen Luftverteidigung abgefangen werden konnten, kam eine fünfte ATACMS-Rakete vom Kurs ab, was zur Detonation ihres Sprengkopfes mit Streumunition über einem belebten Strand am Schwarzen Meer führte, hatte das russische Verteidigungsministerium gemeldet.
Der ukrainische Angriff fand offenbar absichtlich zu einem Zeitpunkt statt, zu dem sich besonders viele Menschen am Strand aufhielten, erklärte Antonow gegenüber Journalisten. Auf die Frage nach der fehlenden Reaktion der Regierung in Washington nach dem tödlichen Angriff erklärte der Botschafter:
"Die [US-]Regierung unterstützt demonstrativ die Verbrechen des Kiewer Regimes. Sie hat sich auf die Seite des internationalen Terrorismus gestellt und duldet die Angriffe von Banderas Anhängern auf Zivilisten.
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Den politischen Entscheidungsträgern in Washington, D.C. ist klar, dass Streumunition in ATACMS-Raketen nicht ohne die Beteiligung amerikanischer Spezialisten und die Unterstützung der US-Geheimdienste eingesetzt werden kann. Es ist kein Zufall, dass feindliche Drohnen fast jeden Tag über dem Schwarzen Meer kreisen.
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All das zeigt, dass die pseudohumane Außenpolitik der USA im blutigen Sumpf der Ukraine-Krise versinkt", erklärte der Botschafter.
Das russische Verteidigungsministerium hat den USA die Schuld für den "vorsätzlichen terroristischen Raketenangriff" durch die Ukraine zugewiesen und die US-Regierung beschuldigt, Kiew sowohl mit den dafür benutzten ATACMS-Raketen zu beliefern als auch die notwendigen Geheimdienst- und Aufklärungsdaten über russische Ziele zu beliefern.
Nach Angaben des Gouverneurs von Sewastopol Michail Raswoshajew wurden bei dem Raketenangriff mindestens vier Menschen, darunter zwei Kinder, getötet. Die Zahl der Verletzten war bis Sonntagabend auf 151 gestiegen. Ein spezielles Team von Spezialisten des russischen Gesundheitsministeriums wurde in die Stadt auf der Krim entsandt, um den Opfern zu helfen. Mannschaften zur Bombenentschärfung durchkämmen den Strand auf mögliche nicht explodierte, noch scharfe Submunition der Streusprengköpfe der ATACMS-Rakete.
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