Cholera-Ausbruch in Cherson: Russlands Aufsichtsbehörde richtet dringendes Ersuchen an WHO

Die russische Aufsichtsbehörde Rospotrebnadsor bat die WHO, die Daten über den Choleraausbruch in Cherson zu bestätigen. Die Medien hatten zuvor den Krankheitsausbruch unter Militärs und Zivilisten in dem von der Ukraine kontrollierten Teil des Gebiets Cherson gemeldet.

Russlands Aufsichtsbehörde für Konsumentenschutz und Gesundheitsschutz Rospotrebnadsor hat aufgrund von Medienberichten über einen Choleraausbruch im von der Ukraine kontrollierten Teil des Gebiets Cherson eine dringende Anfrage an das europäische Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerichtet. In der Erklärung des Ressorts auf seiner Webseite heißt es:

"Im Zusammenhang mit Medienberichten über einen Choleraausbruch in dem von Kiew kontrollierten Teil des Gebiets Cherson hat [...] Rospotrebnadsor eine dringende Anfrage an das Europäische Büro der WHO gerichtet, um die Informationen zu bestätigen."

Rospotrebnadsor unterstrich, dass die Situation unter "strenger Kontrolle" stehe. Die sanitäre und epidemiologische Situation in den russischen Grenzgebieten werde jetzt genau überwacht. Die Cholera-Inzidenz sei im Land derzeit stabil, aber die Behörde stehe bereit, um Infektionsfälle zu erkennen und ihre Ausbreitung zu bekämpfen, falls sie auftreten, hieß es weiter. Rospotrebnadsor erklärte auch, dass es auf die Zunahme der Cholerafälle in der Welt reagiert und von März bis April 2024 Maßnahmen ergriffen habe, um das Auftreten von Fällen in Russland zu verhindern.

Am Vortag wurde über den Ausbruch der Cholera bei Zivilisten und Militärs in Cherson berichtet. Nach Angaben des prorussischen Untergrunds wurden 100 Menschen mit der Infektion in Krankenhäuser eingeliefert, und es wurden zwölf Todesfälle unter den Infizierten verzeichnet. Die von Kiew eingesetzten lokalen Behörden würden versuchen, zu vertuschen, dass sich die Krankheit im Gebiet Cherson ausbreitet.

Die WHO teilte am 20. Juni mit, dass die Zahl der Cholera-Fälle im Mai weltweit gestiegen sei. Im Vergleich zu April ist dieser Indikator um 58 Prozent gestiegen. Die internationale Organisation erhielt Meldungen über 46.600 Infizierte in 19 Ländern der Welt.

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