Kiew: Gräber ukrainischer Neonazis geschändet

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es zur Schändung von Gräbern ukrainischer Soldaten. Darunter befand sich auch das Grab eines berüchtigten ukrainischen Nationalisten, der seit 2014 an den Feindseligkeiten teilnahm. Die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen.

Unbekannte haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew die Gräber eines der Anführer der rechtsextremen Organisation Rechter Sektor, Dmitri Kozjubailo, und zweier weiterer ukrainischer Militärs beschädigt. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal Strana.ua und präzisiert:

"In Kiew haben heute Nacht Unbekannte die Gräber der ukrainischen Militärangehörigen Dmitri 'Da Vinci' Kozjubailo, Andrei 'Juice' Pilschtschikow und Pawel Petritschenko verwüstet."

Wie auf dem von Strana.ua veröffentlichten Filmmaterial zu sehen ist, beschmierten die Unbekannten die Porträts der Militärs und die Fahnen, die auf den Gräbern aufgestellt waren. Darüber hinaus zerstreuten sie die Blumen und Kränze und zerrissen Broschüren vor den Gräbern.

Inzwischen berichten ukrainische Telegram-Kanäle und Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Sicherheitsbehörden, dass eine unbekannte Frau zur Fahndung ausgeschrieben worden sein soll, die der Tat verdächtigt wird. Im Fall einer Festnahme drohen ihr bis zu fünf Jahren Haft.

Kozjubailo, Jahrgang 1995, war als ein Anführer des Rechten Sektors ein aktiver Teilnehmer des Euromaidans und des ukrainischen Militäreinsatzes gegen die Donbass-Republiken Donezk und Lugansk. In einem Interview für die New York Times im Jahr 2021 brüstete er sich damit, dass er seinen zahmen Wolf "mit den Knochen von russischsprachigen Kindern" füttere und dass seine Einheit durch Kampfeinsätze aktiv die Minsker Abkommen sabotiere. Im selben Jahr wurde er mit dem Titel "Held der Ukraine" ausgezeichnet. Kozjubailo fiel am 7. März 2023 bei Kämpfen um Artjomowsk (ukrainisch: Bachmut). Der Pilot Pilschtschikow kam im August 2023 bei einem Zusammenstoß von zwei ukrainischen MiG-29-Kampfflugzeugen über dem Gebiet Schitomir ums Leben. Pawel Petritschenko fiel im April 2024 in der DVR.

Der Rechte Sektor wurde in den ersten Tagen des Euromaidan 2013 in Kiew gegründet, zu seinen Mitgliedern gehörten ultra-radikale nationalistische Gruppen. Im Januar und Februar 2014 nahmen die Angehörigen der Bewegung an der Besetzung von Verwaltungsgebäuden, dem Diebstahl von Waffen aus den Arsenalen des ukrainischen Innenministeriums und Zusammenstößen mit Ordnungskräften teil. Seit April desselben Jahres waren sie aktiv an verbrecherischen Militärhandlungen gegen Zivilisten in der DVR und der LVR beteiligt. Später beteiligten sich die Mitglieder der Organisation an der gewalttätigen Besetzung von Kirchen der kanonischen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOC), blockierten die Arbeit der russischen diplomatischen Vertretungen in der Ukraine, griffen das russische Kulturzentrum in Kiew an und zerstörten es. Sie unterstützen radikale Ansichten sowie faschistische und nationalistische Ideen.

Im November 2014 erkannte der Oberste Gerichtshof Russlands die rechtsradikale Vereinigung als extremistische Organisation an und verbot ihre Aktivitäten im Land. 

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