Laut dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist das Bündnis dabei, Gespräche über die Stationierung weiterer Nuklearwaffen zu führen. Der Grund dafür sei eine "wachsende Bedrohung durch Russland und China", sagte er hierzu in einem Interview mit der britischen Zeitung The Telegraph. Stoltenberg wörtlich:
"Das Bündnis muss der Welt sein Atomwaffenarsenal zeigen, um ein direktes Signal an seine Gegner zu senden."
Ihm zufolge führen die NATO-Mitgliedsstaaten derzeit Beratungen darüber, ob die Raketen aus den Lagern geholt und einsatzbereit gemacht werden sollten. In dem Zusammenhang führte er aus:
"Ich werde nicht auf die operativen Details eingehen, wie viele Atomsprengköpfe in Kampfbereitschaft sein sollten, aber wir müssen uns zu diesen Fragen beraten. Genau das tun wir. "
Ferner stellte der NATO-Chef fest, dass sich die NATO in nicht allzu ferner Zukunft zwei potenziellen Gegnern mit Atomwaffen gegenüberstehen könnte: China und Russland.
In einer Rede beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass der Einsatz von Atomwaffen durch Russland nur in Ausnahmefällen möglich sei. Dazu gehöre eine Bedrohung für die Souveränität und territoriale Integrität des Landes, was derzeit nicht der Fall sei.
Angesprochen auf die zunehmend kriegerische Rhetorik, die in den europäischen Hauptstädten wahrzunehmen sei, wies Putin darauf hin, dass die Länder Europas gegenüber möglichen Atomangriffen schutzlos seien. Wie der russische Präsident erklärte, verfügten die USA und Russland über gut entwickelte Frühwarnsysteme zur Erkennung angreifender Raketen, die europäischen NATO-Mitgliedsstaaten jedoch nicht. "In diesem Sinne sind sie mehr oder weniger wehrlos." Darüber hinaus seien Russlands taktische Atomwaffen "drei- bis viermal stärker als die Bomben, die die Amerikaner gegen Hiroshima und Nagasaki eingesetzt haben", stellte Putin klar.
Allerdings brachte Putin die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Einsatz von Atomwaffen nicht zur Realität werde. "Ich gehe immer noch davon aus, dass es nie dazu kommen wird, und wir haben keine solche Notwendigkeit."
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