Von Marinko Učur
Russland erweitert sein diplomatisches Netzwerk auf dem Balkan. In Banja Luka, der Hauptstadt der Republika Srpska, wurde gerade ein diplomatisches Büro als Abteilung der Botschaft der Russischen Föderation in Sarajewo eröffnet. In russophoben Kreisen wurde dies als ein weiterer Beweis für den "bösartigen Einfluss Russlands" in der Region gewertet.
Der Moment, als die russische Flagge am Fahnenmast vor der 1902 im österreichisch-ungarischen Stil erbauten Villa gehisst wurde, in der die diplomatische Vertretung Russlands untergebracht sein wird, markierte den krönenden Abschluss einer langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Banja Luka, also jener Städte, die seit vielen Jahren durch freundschaftliche Beziehungen verbunden sind. Als einer der Unterzeichner des Friedensabkommens von Dayton im Jahr 1995 hat Russland stets die Karte des Respekts und der konsequenten Umsetzung des Friedensabkommens gespielt.
Beamte der Republika Srpska weisen regelmäßig darauf hin und wiederholten bei dieser Gelegenheit, dass Russland zu jenen Ländern gehört, die sich an internationale Abkommen halten und sich auf den Grundsatz der Einhaltung jener Lösungen berufen, die die drei Völker in Bosnien und Herzegowina vereinbaren. Über einige andere Länder, deren Unterschriften auf dem Friedensabkommen von Dayton stehen, könnte man dies nicht behaupten, weil bei diesen die Praxis des Aufoktroyierens solcher Lösungen präsent ist, über die es im Land mit zwei Entitäten und drei konstituierenden Nationen keinen Konsens gibt. Es geht darum, den fragilen Staatenbund in das NATO-Bündnis zu drängen, wogegen sich die Republika Srpska entschieden widersetzt.
Daher ist es klar, dass der Akt der Eröffnung des russischen diplomatischen Büros in Banja Luka als Hindernis für den sogenannten Weg Bosnien und Herzegowinas in die euroatlantischen Strukturen verstanden wurde. Die prowestlichen Medien ließen es sich nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass "Russland seine Repräsentanz in unmittelbarer Nähe des Regierungssitzes der Republika Srpska eröffnet hat" und dass dies "dem prorussischen Präsidenten Milorad Dodik" zu verdanken sei. Sie zählten sogar, dass sich Dodik "bis zu fünfmal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine" mit dem Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, getroffen habe.
Dies hielt die Gastgeber jedoch nicht davon ab, den russischen Botschafter in Sarajewo, Igor Kalabuchow, mit besonderer Aufmerksamkeit zu begrüßen, der zusammen mit dem Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, Russlands neueste diplomatische Vertretung im Westbalkan offiziell eröffnete. Darüber hinaus begrüßten die Bürger diesen Akt mit Zustimmung und erklärten, dass Generalkonsulate der USA, Serbiens, Kroatiens, Sloweniens und der Türkei seit vielen Jahren in der Republika Srpska präsent seien und dass sie kein Problem darin sehen, dass auch die Russen, die die Serben traditionell als Freunde wahrnehmen, in dieser Funktion in ihrer Stadt präsent sind.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow wandte sich an die Anwesenden der Eröffnungsfeier und betonte auf Serbisch: "Wir sind sehr froh, dass sich dies in der befreundeten Republika Srpska ereignet. Die Erweiterung des diplomatischen Korps in Banja Luka zeugt von der zunehmenden Bedeutung und Autorität der Republika Srpska als Teilnehmer an internationalen Prozessen im Einklang mit dem Friedensabkommen von Dayton", betonte Lawrow. Zum Zeitpunkt der Vorbereitung dieses Textes repräsentieren 64 Sportler aus der Republika Srpska zusammen mit Sportlern aus mehr als 100 Ländern bei den BRICS-Sportspielen die Farben ihres Landes in mehreren Sportdisziplinen, erstmals unter nationalen Symbolen.
Ohne die Gelegenheit zu versäumen, darauf hinzuweisen, dass die Republika Srpska weiterhin alle Versuche des offiziellen Sarajewo blockiert, Sanktionen gegen die Russische Föderation zu verhängen, egal wie symbolisch solche Sanktionen auch sein mögen, weisen russophobe Kreise in der Region auf die Möglichkeit hin, dass das Land auf seinem europäischen Weg ins Stocken geraten könnte, gerade weil das offizielle Banja Luka in seinen prorussischen Ansichten ein "Hardliner" ist.
Inzwischen ist der Bau einer weiteren Einrichtung in Banja Luka ein "Schandfleck" für die fanatischen westlichen Propagandisten. Es handelt sich um einen russisch-serbischen Tempel, der gemeinsam von der Republika Srpska und Russland mithilfe privater und kirchlicher Spenden errichtet wird und ein der Romanow-Dynastie gewidmetes russisch-serbisches Kulturzentrum umfassen wird. Die Konstruktion befindet sich in der letzten Bauphase.
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