Igor Dodon, der ehemalige Präsident Moldawiens, hat aufgerufen, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in seinem Land nicht anzuerkennen, falls die amtierende Staatschefin Maia Sandu sie gewinnen sollte.
Bei einem Interview für die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Rande des Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums erklärte Dodon, dass die prowestliche Sandu und ihre gegenwärtig regierende Partei unpopulär seien und "das Land vernichten". Das Ziel sei es daher, Moldawiens Regierung auszutauschen, sagte der Ex-Präsident. Allerdings äußerte er die Sorge, dass sich die Opposition nicht auf einen Kandidaten einigen und Sandu die Präsidentschaftswahl gewinnen könnte. Dazu erklärte er:
"Sollte, Gott bewahre, ein solches Szenario eintreten, müssen wir diese Wahlen nicht anerkennen. Ich bin mir sicher, dass innerhalb des Landes Sandu verlieren wird."
Dodon äußerte die Ansicht, dass der Westen zwar Sandus möglichen Wahlsieg anerkennen würde, nicht aber ein Großteil der moldawischen Bevölkerung. Er fügte hinzu, dass Sandus Partei auch die Parlamentswahlen verlieren werde:
"Nach den Präsidentschaftswahlen wird es bei uns Mitte nächsten Jahres Parlamentswahlen geben. Dort haben Maia Sandu und die Regierungspartei gar keine Chancen. In jedem Fall wird die Opposition siegen."
In seiner Kritik an Sandu betonte der ehemalige Präsident:
"Maia Sandu bedeutet Krieg."
Dodon zufolge bereite die amtierende Präsidentin das Land im Auftrag des Westens auf ein "ukrainisches Szenario" vor:
"Wenn man Parallelen zieht, ist es eins zu eins das, was in der Ukraine geschah: NATO, Manöver, Waffenkäufe ‒ in den letzten eineinhalb Jahren geschieht bei uns das Gleiche, wie dort."
Igor Dodon ist Vorsitzender der Partei der Sozialisten der Republik Moldau. Er bekleidete das Amt des Präsidenten des Landes in den Jahren 2016 bis 2020, wonach Maia Sandu an die Staatsspitze trat.
Die nächsten Präsidentschaftswahlen Moldawiens sind für den 20. Oktober angesetzt. Sandu kündigte bereits an, für eine zweite Amtszeit anzutreten. Sie schlug vor, am selben Tag ein Referendum über den Beitritt der Republik zur EU abzuhalten.
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