Der amtierende US-Präsident Joe Biden hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin erneut verunglimpft, indem er ihn in einem ABC News-Interview am Donnerstag in der französischen Normandie, wo er an einer Zeremonie zum 80. Jahrestag des historischen "D-Day" teilnahm, als einen "Diktator" bezeichnete.
Bei dem Versuch, Putin zu beleidigen, unterlief Biden wiederum auch ein offensichtlicher Fauxpas: Er behauptete, er kenne den russischen Staatschef persönlich seit mehr als vier Jahrzehnten und habe sich die ganze Zeit über Sorgen um ihn gemacht, weil der "kein anständiger Mensch" sei.
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, äußerte sich am Donnerstag zu den jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten und stellte klar, Biden werde keinesfalls Putin auf sein Niveau herabziehen können.
"Die Äußerungen des US-Präsidenten über Putin schaden nur Bidens eigenem Ruf. ... Putin reagiert nicht auf solche Beleidigungen, deshalb wird er auch nicht auf diese Weise reagieren", sagte Peskow.
Biden hat Putin bereits – wie auch andere Staatsoberhäupter der Welt, darunter den chinesischen Präsidenten Xi Jinping – wiederholt beleidigt. Im Februar nannte er Putin einen "verrückten Hurensohn" und im vergangenen Jahr behauptete er, China werde von "bösen Menschen" regiert. Im März nannte er Putin im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt einen "Schlächter".
Auf die beleidigenden Äußerungen Bidens zu Beginn dieses Jahres angesprochen, sagte Putin, sie belegten, dass er recht habe, wenn er sage, es sei besser für Russland, wenn Biden im Amt bleibt.
"Als Sie mich nach unserer Präferenz für den nächsten US-Präsidenten fragten, sagte ich, wir würden mit jedem zusammenarbeiten. Aber für uns, für Russland, ist Biden besser", sagte Putin dem russischen Journalisten Pawel Sarubin auf dessen Nachfrage.
Bidens Beleidigungen seien eine "angemessene Reaktion auf das, was ich gesagt habe", erklärte Putin weiter. "Es ist ja nicht so, dass er sagen könnte: 'Gut gemacht, Wolodja, danke für die helfende Hand'." Bezüglich der Frage, wen Moskau gerne im Weißen Haus sehen würde, setzte er nach: "Ich kann es noch einmal sagen: Biden!"
Mehr zum Thema - Liveticker Ukraine-Krieg