Die USA könnten ihre Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen gegen Russland in der Ukraine weiter lockern, je nachdem, wie sich die Lage auf dem Schlachtfeld entwickelt, erklärte John Kirby, US-Sicherheitssprecher im Weißen Haus.
Letzte Woche gab Washington seine Entscheidung bekannt, Kiew den Einsatz solcher Waffen außerhalb des ukrainischen Staatsgebiets zu gestatten, beschränkte die Angriffe jedoch auf einen kleinen Teil der russischen Region Belgorod, die an die ukrainische Region Charkow grenzt.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij lobte diesen Schritt, sagte aber auch, dass er nicht "ausreichend" sei.
Vor der Presse betonte Kirby am Montag, dass sich die Politik Washingtons in Bezug auf das Verbot des Einsatzes von ATACMS oder von Langstreckenangriffen innerhalb Russlands nicht geändert habe, aber "wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln und was die Ukrainer brauchen".
"Und so werden wir diese Gespräche mit den Ukrainern führen. Das werden wir auf jeden Fall tun", aber es bleibe abzuwarten, "ob dies zu weiteren politischen Veränderungen führt", so Kirby.
"Wir werden uns nicht von dem abwenden, was die Ukraine braucht. Und wir werden auch weiterhin versuchen, unsere Unterstützung für sie weiterzuentwickeln, wenn sich das Schlachtfeld weiterentwickelt", fügte er hinzu.
Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow warnte am Montag, dass die USA bei ihren Versuchen, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu lösen, kurz vor einer "fatalen" Fehlkalkulation stünden.
Beamte in Washington "haben Kiew einen Freibrief für jedes Verbrechen, jede Aktion gegeben und tun nichts, um die Provokationen ihrer Klienten einzudämmen... Aber die USA bekommen das nicht umsonst und werden die Konsequenzen spüren", so der Beamte.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Unterstützer Kiews vor den "ernsten Konsequenzen" möglicher Langstreckenschläge gewarnt, "wenn man bedenkt, dass die Länder bei den strategischen Waffen gleichauf liegen".
US-Präsident Joe Biden hatte zuvor erklärt, dass US-amerikanische Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, nicht auf russisches Territorium abzielen dürften, um einen "Dritten Weltkrieg" zu vermeiden.
Die jüngste Änderung der Politik erlaubt es Kiew, ausschließlich militärische Ziele anzugreifen, die an der Offensive gegen die Region Charkow beteiligt sind, die an die russische Region Belgorod grenzt. Moskau erklärt, es habe die Operation außerhalb der Stadt Charkow im vergangenen Monat als Reaktion auf den ständigen ukrainischen Beschuss und die Drohnenangriffe auf Belgorod gestartet.
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