Chinesische Sonde erfolgreich auf Mond-Rückseite gelandet

Chinas unbemanntes Raumschiff Chang'e 6 ist am Sonntag erfolgreich auf dem Mond gelandet. Die Mission, bei der Boden- und Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Erdtrabanten gesammelt werden, soll 53 Tage dauern.

Das Landemodul der chinesischen Sonde Chang'e-6 ist erfolgreich auf der Rückseite des Mondes gelandet, von wo aus es Bodenproben zur Erde bringen soll, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die China National Space Administration (CNSA).

"Die Kombination aus Start- und Landemodul der chinesischen Sonde Chang'e-6 landete am Sonntagmorgen erfolgreich in einer vorgewählten Landezone im Südpol-Aitken-Becken, um Bodenproben von der Rückseite des Mondes zu sammeln", teilte die Behörde in einer offiziellen Erklärung mit.

CCTV veröffentlichte Aufnahmen, die die Sonde zur Erde schickte:

Die Mission wird voraussichtlich etwa 53 Tage dauern, so die chinesische Raumfahrtbehörde in ihrer Erklärung. Sie zeigte auch atemberaubende Aufnahmen, die das Raumschiff in den letzten Momenten der Landung gemacht hatte.

Ein Korrespondent von RIA Nowosti hatte zuvor berichtet, dass die Rakete Chang'e-5 Y8 am 3. Mai wie geplant um 17.27 Uhr Ortszeit (11.27 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit) vom Weltraumbahnhof Wenchang auf der Insel Hainan gestartet ist. Wenn die Mission erfolgreich verläuft, wird die Raumsonde Chang'e-6 zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Proben von der Rückseite des Mondes zur Erde bringen. Nach dem von der chinesischen Raumfahrtbehörde veröffentlichten Plan sollen etwa zwei Kilogramm Bodenproben zur Erde gebracht werden.

Chang'e-6 besteht aus einem Orbitalmodul, einem Wiedereintrittsfahrzeug, einem Abstiegsfahrzeug und einem Startmodul und ist mit Nutzlasten wie einer Landekamera, einer Panoramakamera, einem Instrument zur Analyse von Mineralspektren und einem Gerät zur Analyse der Mondbodenstruktur ausgestattet. Die Sonde trägt auch internationale Nutzlasten, darunter den französischen DORN-Detektor zur Messung der Konzentration von Radongas und seiner Zerfallsprodukte auf der Oberfläche des natürlichen Erdtrabanten, den Negativ-Ionen-Analysator NILS der Europäischen Weltraumorganisation, den italienischen Laser-Eckreflektor und den pakistanischen Satelliten ICUBE-Q.

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