Russland wird wegen des Krieges in der Ukraine nicht zu den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie eingeladen, teilte die französische Ratspräsidentschaft am Donnerstag mit.
Die Organisatoren hatten im April erklärt, dass Wladimir Putin nicht zu den Veranstaltungen in Frankreich eingeladen werde, aber einige russische Vertreter willkommen seien, um den Beitrag der Sowjetunion zum Sieg über Nazideutschland zu würdigen. Inzwischen hat sich die Haltung geändert. Zwei diplomatische Quellen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Krieg und das Unbehagen einiger Verbündeter über die Anwesenheit Moskaus Paris dazu veranlasst hätten, seine ursprünglichen Überlegungen zu ändern.
Anfang dieses Monats sagten drei weitere Diplomaten, dass einige EU-Staaten sich unwohl fühlen würden, wenn Russland teilnehmen würde.
"Wenn es einen Menschen gibt, gibt es ein Problem. Wenn es keinen Menschen gibt, gibt es auch kein Problem", sagte eine Quelle und bezog sich auf ein angebliches Zitat des ehemaligen sowjetischen Staatsführers Josef Stalin.
Dutzende Staats- und Regierungschefs werden an den Gedenkfeiern teilnehmen, darunter der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij und US-Präsident Joe Biden. Die Veranstaltungen sind für Anfang Juni geplant. Die Landung der Alliierten in der Normandie, auch bekannt als D-Day, fand am 6. Juni 1944 statt.
Die Teilnahme der russischen Delegation sei auch nicht geplant gewesen, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er erklärte, dass im nächsten Jahr der 80. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg begangen wird und die Vorbereitungen auf dieses Datum für Moskau Priorität haben.
Im Jahr 2014 hatte Putin gemeinsam mit den damaligen Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine das sogenannte Normandie-Format ins Leben gerufen, eine Kontaktgruppe zur Lösung des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland, der sich damals auf den Donbass und die Krim konzentriert hatte.
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