Unter dem Thema "Alles für die Gesundheit – Gesundheit für alle" tagt die 77. Gesundheitsversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 27. Mai bis 1. Juni in Genf. Während Medien seit Montag berichten, dass der neu geplante WHO-Pandemievertrag auf dieser Versammlung wegen zu großen Meinungsverschiedenheiten nicht beschlossen werden kann, hat US-Gesundheitsminister Xavier Becerra noch Hoffnung.
Laut einer Reuters-Meldung, sagte Becerra am Mittwoch, es wäre "tragisch", wenn die Welt wichtige Reformen für die globale Pandemiebekämpfung verpassen würde. Eine Einigung auf einen WHO-Pandemievertrag sei in greifbarer Nähe, da es zwischen den Unterhändlern keine größeren Differenzen mehr gebe.
In diesem Frühsommer treffen sich die Vertreter der WHO-Mitgliedsländer in Genf, um die seit mehr als zwei Jahren andauernden Verhandlungen über einen Pandemievertrag und eine Reihe von Aktualisierungen der bestehenden Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) zum Abschluss zu bringen. Allerdings ist es den Ländern auf dieser Versammlung bisher nicht gelungen, den Pandemievertrag zu verabschieden, weshalb sie eine Verlängerung der Verhandlungszeit in Betracht ziehen.
"Ich glaube, dass wir es schaffen werden, denn es wäre tragisch, wenn wir es nicht schaffen würden, vor allem, wenn man bedenkt, wie weit wir gekommen sind", sagte der oberste US-Gesundheitsvertreter Becerra am Rande der Weltgesundheitsversammlung gegenüber Reportern. Im Hinblick auf zukünftige Krankheitsausbrüche und Pandemien sagte Becerra: "Irgendetwas wird uns anfallen. Wir müssen einfach vorbereitet sein, und wir wissen, was man zur Vorbereitung braucht."
Während rund 80 Prozent des Pandemieabkommens vereinbart sind, gibt es weiterhin kontroverse Themen wie die Finanzierung oder ein System für die gemeinsame Nutzung von Medikamenten und Impfstoffen. Die afrikanischen Länder drängen auf Maßnahmen zur Verhinderung von COVID-Hortung, wie sie die Übervorteilung bezeichnen. Becerra spielte die Differenzen jedoch herunter. Dazu erklärte er:
"Ich glaube nicht, dass es heute inhaltliche Meinungsverschiedenheiten über die wesentlichen Elemente gibt – es geht eher darum, wie diese verpackt und wie sie definiert werden."
Auf die Frage, ob die Vereinigten Staaten ausreichend sichergestellt hätten, dass das künftige System fair sei, antwortete er: "Es gibt niemanden, der für eine Einigung mehr auf den Tisch gelegt hat als die Vereinigten Staaten. Entspricht das der Definition von Gerechtigkeit? Ich bin mir nicht sicher, aber ich weiß, dass wir etwas geben." Ein US-Delegierter hatte zuvor erklärt, dass die IHR-Reformen noch in dieser Woche abgeschlossen werden sollten. Washington unterstütze aber eine Verlängerung der Verhandlungen über den neuen WHO-Pandemievertrag um ein bis zwei Jahre.
Derweil mobilisieren Aktivistennetzwerke aus der ganzen Welt zu einer Großdemonstration am 1. Juni vor der WHO-Zentrale in Genf. Im Aufruf zur internationalen Sternfahrt nach Genf heißt es: "Alle Wege führen nach Genf. Dies ist ein Aufruf an alle, die sich der geplanten Gesundheitsdiktatur widersetzen. In einer Sternfahrt versammeln sich Menschen aus der ganzen Welt am 1. Juni vor dem WHO-Hauptquartier, um für Freiheit und Souveränität einzustehen. Sie sagen Nein zur WHO."
RT / Reuters
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