Der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenbüros Michail Podoljak hat in einem Interview mit Bloomberg verlauten lassen, wie viele Kampfjets die Ukraine jetzt brauche. Demnach benötige Kiew nun mindestens 60 westliche Kampfflugzeuge aus dem Westen, um die Frontlinie noch decken zu können.
Die Frontlinie verlängerte sich seit der russischen Offensive im Gebiet Charkow um weitere 70 Kilometer. Angesichts dieser Tatsache und der Intensität der Kämpfe wären laut Podoljak sogar 100 bis 120 Kampfflugzeuge "optimal". Er wies darauf hin, dass zwar bereits US-Waffen auf dem Schlachtfeld eingetroffen seien, es aber noch Wochen dauern werde, bis sie aufgestockt würden. Derzeit seien die russischen Streitkräfte in Bezug auf Waffen und Munition "absolut im Vorteil", gestand Podoljak ein.
Er präzisierte, dass ukrainische Piloten derzeit ihre Ausbildung auf westlichen Kampfjets absolvierten. Um die Initiative auf dem Schlachtfeld wiederzuerlangen, müsse Kiew neben den versprochenen Kampfflugzeugen auch die Erlaubnis erhalten, russisches Territorium in Grenznähe anzugreifen.
Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte diese Woche erklärt, dass die Ukraine die Möglichkeit erhalten solle, westliche Waffen einzusetzen, um "legitime Ziele" auf russischem Gebiet anzugreifen. Im Kreml reagierte man auf Stoltenbergs Äußerungen mit den Worten, die Allianz würde "den Grad der Eskalation erhöhen" und "in militärische Ekstase verfallen".
Eine Reihe von NATO-Ländern sagte bereits die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine zu. Die Niederlande wollen 42 Flugzeuge schicken, Dänemark 19 und Belgien will bis 2028 weitere 30 Kampfflugzeuge liefern. Die ersten Flugzeuge sollen aber noch in diesem Jahr nach Kiew geschickt werden, sagte die belgische Außenministerin Hadja Lahbib. Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren sagte, die Lieferungen würden im Herbst beginnen. Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen kündigte im Mai an, dass die ersten F-16 in den kommenden Monaten in der Ukraine eintreffen würden.
Russlands Präsident Wladimir Putin reagierte darauf mit den Worten, Russland werde die Kampfjets "auf die gleiche Weise zerstören, wie wir heute Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und andere Ausrüstung, einschließlich Mehrfachraketenwerfer, zerstören".
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