In Großbritannien ist man besorgt, dass die russische internationale Nachrichtenagentur Sputnik und der russische Fernsehsender RT westliche Medienunternehmen in Bezug auf Berichterstattung und Einfluss überholen. Dies geht aus einem Dokument hervor, das auf der Website des britischen Parlaments im Rahmen einer Untersuchung der Finanzierung der britischen Rundfunkanstalt BBC veröffentlicht wurde.
"Heute werden die Fernseh- und Radiodienste von RT und Sputnik auf der ganzen Welt ausgestrahlt", stellt der Bericht fest, der von der Association for International Broadcasting (AIB) erstellt wurde.
Darin wird darauf hingewiesen, dass die beiden Sender ihre Inhalte in mehreren Sprachen verbreiten, um die Reichweite ihrer Sendungen zu erhöhen. So strahlt der russische Auslandssender RT sein Programm neben Englisch auch auf Spanisch, Arabisch, Französisch und Deutsch aus, während Sputnik jeweils Sendezeit von lokalen Medienunternehmen in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern mietet.
Darüber hinaus wurden laut den Verfassern des Berichts Vereinbarungen über die Entwicklung der Aktivitäten von Sputnik und RT in Venezuela, Syrien, Mexiko, Guatemala, Indien, Pakistan und Südafrika unterzeichnet.
"Die weltweite Verbreitung der internationalen Aktivitäten Russlands ist möglicherweise größer als die westlicher Sender, da die [russischen] Sender häufig für den Zugang zu lokalen und nationalen Netzen bezahlen." Gleiches gelte nicht für die BBC, die anstatt für die Ausstrahlung ihres Programms in lokalen Sender zu zahlen, für "das Privileg, die Programme der BBC zu übertragen", sogar Geld verlange.
Ähnlich sorgenvoll äußerte sich die britische Verbraucherorganisation "Voice of the Listener & Viewer", deren Bericht ebenfalls auf der Website des britischen Parlaments veröffentlicht wurde.
Demnach sei Sputnik in "Schlüsselregionen enorm einflussreich – nicht nur in Russland". Trotz des westlichen Verbots von RT und Sputnik im Zuge des Ukraine-Konflikts erzielten beide Sender "weiterhin Einfluss über soziale Medien und Fernsehkanäle in Ländern, in denen sie nicht verboten sind, darunter in Afrika und Lateinamerika. Russische Sendeanstalten sind geschickt darin, Online-Plattformen und soziale Medien zu nutzen, um ihre Inhalte zu verbreiten und mit dem Publikum weltweit in Kontakt zu treten."
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