China und Brasilien rufen zu Friedenskonferenz unter Beteiligung Russlands und der Ukraine auf

Eine Lösung des Ukraine-Konflikts ist nur durch Dialog und Verhandlungen möglich, sind sich China und Brasilien einig. Peking und Brasília fordern eine Friedenskonferenz mit gleichberechtigter Beteiligung der beiden Konfliktparteien Russland und Ukraine.

Chinas Außenminister Wang Yi hat am Donnerstag Celso Amorim, den Chefberater des brasilianischen Präsidenten, in Peking empfangen. Im Ergebnis des Treffens unterzeichneten die Beamten ein Memorandum zur Lösung der Ukraine-Krise. Hierin fordern China und Brasilien zu einer Friedenskonferenz zur Beilegung des Konflikts auf, bei der sowohl Russland als auch die Ukraine vertreten würden.

In der gemeinsamen Erklärung, die auf der Webseite des chinesischen Außenministeriums veröffentlicht wurde, betonten Wang und Amorim, dass eine Lösung der Krise nur durch Dialog und Verhandlungen erreicht werden könnte. Daher sollten alle Parteien Bedingungen für die Wiederaufnahme des direkten Dialogs schaffen und eine Deeskalation fördern, bis ein umfassender Waffenstillstand erzielt worden sei. Hierbei unterstützten China und Brasilien die Einberufung einer von Russland und der Ukraine akzeptierten internationalen Friedenskonferenz mit gleichberechtigter Beteiligung aller Parteien und einer fairen Diskussion aller Friedensvarianten.

Außerdem riefen Peking und Brasília zu einer Erhöhung der humanitären Bemühungen und Hilfe bei Gefangenenaustauschen auf sowie zur Verurteilung der Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Auch Attacken auf Atomkraftwerke und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen sollten abgelehnt werden. Damit sich die Welt nicht in geschlossene politische oder wirtschaftliche Gruppen spalte, sei eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Energie, Finanzen, Handel und Ernährungssicherheit erforderlich.

Am 15. und 16. Juni findet in der Schweiz eine Friedenskonferenz zur Beilegung der Ukraine-Krise statt. Russland wurde zur Veranstaltung nicht eingeladen. Von Seiten Chinas gab es bisher keine offizielle Bestätigung der Teilnahme an der Konferenz. Auch Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird an der Konferenz nicht teilnehmen.

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