Ukrainische Wärmekraftwerke haben rund 90 Prozent ihrer Stromerzeugungskapazitäten wegen russischer Raketenangriffe verloren. Dies berichtete am Montag ein Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, Alexei Kutscherenko, im Interview mit dem YouTube-Kanal Vyschka. Aus dem Gespräch mit Stromerzeugern habe Kutscherenko nach eigenen Angaben erfahren, dass es sich um den Verlust von rund 8.000 Megawatt Strom handele. Von dieser Gesamtkapazität sollen derzeit nur 800 Megawatt produziert werden.
Dem Abgeordneten zufolge würden die Beschränkungen der Stromversorgung fortgeführt, nicht nur im Sommer, sondern auch im kommenden Winter, da die Wiederinbetriebnahme der beschädigten Wärmekraftwerke nicht so schnelle erfolgen könne. Erhöhte Stromimporte würden der Ukraine nicht dabei helfen können, ein Defizit zu vermeiden.
Im Frühling 2024 hatte die Behörden der ukrainischen Regionen mehrmals Angriffe auf Objekte der energetischen Infrastruktur gemeldet. Schäden wurden unter anderem am größten Wasserkraftwerk Dnjepr und am Wärmekraftwerk Tripolje, dem leistungsstärksten der Region Kiew, verzeichnet. Am Montag führte der Netzbetreiber Ukrenergo landesweite Stromabschaltungen ein.
Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte die Angriffe als Vergeltungsmaßnahmen für ukrainische Attacken auf Ölraffinerien in Russland. Präsident Wladimir Putin betonte im April, dass die Angriffe Auswirkungen auf die Rüstungsindustrie der Ukraine haben und damit ein Beitrag zur Entmilitarisierung des Landes geleistet werde.
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