Anatoli Antonow, Russlands Botschafter in den USA, hat das jüngst in den USA beschlossene Kaufverbot für Uran aus seinem Heimatland scharf kritisiert. Der Diplomat prognostizierte negative Folgen für internationale Wirtschaftsbeziehungen durch die "Fehlpolitik" der Regierung in Washington, Moskau eine wirtschaftliche Niederlage bereiten zu wollen.
Die neue Strafmaßnahme sei nicht nur ein Schlag gegen Russland, sondern auch gegen den weltweiten Kernbrennstoffmarkt. Das Verbot werde zu "Erschütterungen in internationalen Wirtschaftsbeziehungen" führen, sagte Antonow.
"Dadurch wird das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen Exporteuren und Importeuren von Uranprodukten gestört."
In diesem Zusammenhang machte der Botschafter darauf aufmerksam, dass die USA nicht über ausreichend eigene Kapazitäten zur Urananreicherung verfüge. Folgerichtig schade die US-Regierung mit diesem Kaufverbot ihrer eigenen Wirtschaft. Die Interessen der US-Abnehmer des wertvollen und wettbewerbsfähigen Rohstoffs aus Russland würden dabei einfach ignoriert. Die wirtschaftlichen Verluste für die USA würden die von Russland übertreffen, betonte Antonow.
"Den örtlichen Strategen ist es aber am wichtigsten, unserem Land zu schaden."
Nach Antonows Prognose könnten ohne Uranprodukte aus Russland viele sogenannte grüne Energieprojekte scheitern. Gleichzeitig tat der Diplomat die US-Sanktionspolitik gegen sein Land als wirkungslos ab.
"Das Leben hat indes bestätigt, dass Russlands Wirtschaft auf alle Herausforderungen gefasst ist und schnell auf entstehende Schwierigkeiten reagiert, indem sie davon sogar profitiert."
Etwas Ähnliches werde auch im Fall dieser Restriktionen gegen Uran aus Russland geschehen. Antonow zeigte sich sicher, dass es der US-Regierung nicht gelingen werde, russische Uranproduzenten "in die Knie zu zwingen". Stattdessen würden sie die Umsetzung von zahlreichen Atomprojekten in anderen Ländern beschleunigen.
Am 30. April hatte der US-Kongress einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Import von angereichertem Uran aus Russland verbietet. Es gibt dennoch einige Ausnahmen. So dürfen US-Abnehmer weiterhin Kernbrennstoff aus Russland einführen, wenn es keine anderen Quellen gibt, um den Betrieb von Atommeilern in den USA aufrechtzuerhalten. In diesem Fall dürfen die Käufe bis Januar 2028 fortgehen.
Das Dokument beauftragt darüber hinaus das US-Energieministerium, nach Ersatzquellen für Uran aus Russland zu suchen. Das Gesetz wurde am 13. Mai von US-Präsident Joe Biden unterzeichnet, sodass die Sanktionen in 90 Tagen in Kraft treten werden. Nach Angaben der US-Behörde für Energiestatistik (EIA) hatten die US-Kernkraftwerke im Jahr 2022 rund zwölf Prozent ihres Urans aus Russland importiert.
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