Die Ukraine könnte die von ihren westlichen Unterstützern versprochenen F-16-Kampfjets "innerhalb weniger Wochen" erhalten, behauptete die britische Zeitung Evening Standard am 10. Mai unter Berufung auf eine "hochrangige militärische Quelle". Die Flugzeuge sollen entweder im Juni oder im Juli an Kiew geliefert werden, so die Quelle.
Das Blatt gab allerdings nicht an, welche Nation die Jets liefern wird und wie viele Maschinen es insgesamt sein werden. Im März erklärte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren, dass Dänemark als erstes Land die F-16 liefern werde, und zwar irgendwann im Sommer. Die Niederlande sollten bald darauf folgen und der Ukraine ihre Kampfjets "in der zweiten Jahreshälfte" zur Verfügung stellen, so die Ministerin damals.
Anfang Mai erklärte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Ilja Ewlasch, dass Kiew die Jets bereits nach dem 5. Mai erhalten könnte. Er räumte aber auch ein, dass der Liefertermin bereits "mehrmals geändert" worden sei. Kiew bemüht sich schon seit geraumer Zeit um den Erwerb der in den USA hergestellten Jets inmitten des anhaltenden Konflikts mit Moskau, der im Februar dieses Jahres in sein drittes Jahr ging.
Im Jahr 2023 kündigten westliche Länder eine internationale Koalition an, um die Ukraine bei der Beschaffung von F-16-Kampfflugzeugen US-amerikanischer Bauart und der Ausbildung ihrer Piloten zu unterstützen. Mehrere westliche Länder haben Kiew insgesamt mehr als 40 Flugzeuge zugesagt, darunter Dänemark, das 19 Jets dieses Typs bereitstellen will, und die Niederlande, die 24 Jets schicken wollen.
Die ukrainischen Offiziellen haben indes eingeräumt, dass das Land bei der Wartung der in den USA entwickelten Jets auf infrastrukturelle Schwierigkeiten stoßen könnte. Einige hochrangige ukrainische Militärs erklärten im April gegenüber Politico, dass die Flugzeuge sogar überflüssig sein könnten, da Russland bereits Maßnahmen zu ihrer Abwehr ergriffen habe.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte im November letzten Jahres, die F-16 würden zwar die Fähigkeiten der Ukraine verbessern, seien aber weit davon entfernt, "eine Wunderwaffe" zu sein, die die Lage an der Front grundlegend verändern könne.
Russland hat wiederholt erklärt, dass fortgesetzte westliche Waffenlieferungen an Kiew den Konflikt nur verlängern, ohne an seinem Ausgang etwas zu ändern.
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