Die USA sollen aktuell intensiv nach einem Ersatz für den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij suchen. Insgesamt vier Wunsch-Nachfolger habe Washington inzwischen im Auge, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Bezugnahme auf eine Mitteilung des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR.
Demnach wurden bereits entsprechende Kontakte mit dem Vorsitzenden der ukrainischen Partei Europäische Solidarität, Pjotr Poroschenko, und dem Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, aufgenommen. Insgeheim werde die Angelegenheit außerdem mit dem Präsidentenberater Andrei Jermak, dem früheren Oberkommandierenden Waleri Saluschny, aber auch mit dem ehemaligen Vorsitzenden der Werchowna Rada, Dmitri Rasumkow, erörtert.
"Es wird davon ausgegangen, dass diese Akteure gefragt sein könnten, wenn sich die Lage an der Front sehr stark verschlechtert und die Notwendigkeit entsteht, dringend den Staatchef zu ersetzen."
Nach Angaben des russischen Geheimdienstes könnten die Misserfolge der ukrainischen Streitkräfte an der Front notfalls Selenskij "zugeschrieben" werden. Das höchste Staatsamt könne dann von einem der aufgeführten Kandidaten übernommen werden. Angesicht der misslichen Lage an der Front und der schwindenden Unterstützung der Bevölkerung für das Kiewer Regime bestehe die Hauptaufgabe Washingtons darin, zu verhindern, dass die Enttäuschung der Ukrainer weiter zunehme. In diesem Zusammenhang führte der SWR aus:
"Die US-Amerikaner und Europäer möchten, dass Selenskij zunächst einmal im Amt bleibt, da die Programme zur Kriegsfinanzierung, die sowohl den Vertretern des Kiewer Regimes als auch den westlichen Waffenherstellern enorme Gewinne einbringen, sich generell auf ihn beziehen."
Russlands Auslandsgeheimdienst betont zudem, die USA und ihre Verbündeten würden die Gegner Selenskijs in der Ukraine überreden, "vorerst die Zurückhaltung zu üben." Dabei versuche die US-Regierung eigentlich nicht einmal, die Tatsache zu verbergen, dass es ihr im Allgemeinen egal sei, wer genau die Ukraine regieren werde. Für Washington gehe es vor allem darum, dass das ukrainische Staatsoberhaupt imstande sei, den Konflikt mit Russland fortzusetzen, damit der "Krieg bis zum letzten Ukrainer" nicht aufhöre.
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