Während Israel eine große Militäroffensive im Süden des Gazastreifens vorbereitet, nimmt der Protest gegen den Nahoststaat in der ganzen Welt zu. In Paris haben sich mehrere Demonstranten vor dem Sitz des Organisationskomitees der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 versammelt, um gegen die Teilnahme der israelischen Athleten bei der wichtigsten Sportveranstaltung in diesem Sommer zu protestieren. Bei der Protestkundgebung waren Plakate mit den Aufschriften wie "Boykott gegen Israel", "Keine Olympischen Spiele für Völkermörder" und "Freiheit für Palästina" zu sehen.
Außerdem führten die Protestierende die Doppelstandards der Olympia-Veranstalter und der hochrangigen Sportfunktionäre vor Augen. Sie machten darauf aufmerksam, dass den russischen Athleten wegen des Ukraine-Krieges verboten ist, unter ihrer Staatsfahne und in den Mannschaftssportarten anzutreten. Im Fall von Israel gibt es aber gar keine Maßregelung. Daher forderten die Demonstranten das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf, Israel auf die gleiche Art und Weise zu sanktionieren. Nicolas Shahshahani, Mitglied der Aktivistengruppe EuroPalestine, der sich ebenfalls an der Demo beteiligte, präzisierte:
"Sie brauchten weniger als vier Tage, um die Teilnahmesperre für Russland und Weißrussland zu beschließen, sind aber dagegen bereit, die israelische Delegation zu empfangen."
Bei der Aktion vor der Zentrale des Organisationskomitees in Paris wurden aus Protest Olympia-Ringe angezündet.
Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Teilnahme der israelischen Sportler an den Olympischen Sommerspielen 2024 verteidigt. Der Politiker erklärte, dass das israelische Militär niemanden angreife. Im Gegenteil: Israel sei Opfer einer Terrorattacke, auf die das Nahostland reagiere.
Israel hatte seine groß angelegte Militäroperation im Gazastreifen begonnen, nachdem Hamas-Kämpfer am 7. Oktober mehrere Ortschaften angegriffen, 1.200 Israelis getötet und 240 Geiseln genommen hatten. Nach palästinensischen Angaben wurden infolge der israelischen Angriffe inzwischen mehr als 33.000 Zivilisten im Gazastreifen getötet.
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