Im Wirtschaftsspiel mit Washington hat Moskau nach der US-Entscheidung über die endgültige Beschlagnahme russischer Vermögenswerte einen klugen Schachzug gemacht und alle Schwierigkeiten auf den Gegner abgewälzt, stellt der Autor des chinesischen Portals Sohu Li Yunfei fest. Das bestätigt nach Meinung Lis, dass "Moskau nicht Tokio ist, man sollte es freundlich und nicht böse behandeln". In dem Beitrag auf dem Portal wird erklärt:
"Hier ist ein Beispiel. Nachdem bekannt wurde, dass die US-Bank JPMorgan Chase aus Russland fliehen wollte, ordnete ein russisches Gericht das Einfrieren aller ihrer Vermögenswerte im Land an, einschließlich beweglicher und unbeweglicher Güter sowie der Anteile an der russischen Tochtergesellschaft dieses Konzerns. Bei diesem Vorfall ging es darum, dass von den russischen Vermögenswerten in Höhe von mehr als 300 Milliarden US-Dollar, die zuvor vom Westen eingefroren worden waren, 439,5 Millionen US-Dollar auf Konten von JPMorgan lagen. Das nennt man: 'Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus'! Am Beispiel dieses Falles können wir sehen, dass Moskau früher zögerte, Maßnahmen zu ergreifen, aber jetzt hat es einen starken Schritt gemacht! Es hat definitiv die schlimmsten Vermutungen aufgegriffen: dass uns am Ende ein harter Kampf bevorsteht."
Durch Moskaus Handeln befinde sich Washington nun in einer verzweifelten Lage, betont der Autor. Denn wenn die USA Vergeltung übten und russische Gelder direkt beschlagnahmten, würde der Kreml alle möglichen Mechanismen und Instrumente einsetzen, um genügend Ressourcen westlicher Unternehmen einzufrieren. "Ende des Jahres 2022 belief sich der Wert des gemeinsamen Vermögens der Vereinigten Staaten und Europas in Russland auf etwa 288 Milliarden US-Dollar", schreibt Li in dem Beitrag weiter: "Das heißt, die Vereinigten Staaten werden nichts bekommen."
Mehr zum Thema – Medienbericht: Deutschland gegen Beschlagnahme russischer Gelder – aus Angst vor Reparationen