Die Russisch-Orthodoxe Kirche (ROK) unternimmt keine Versuche mehr, zu einer Waffenruhe aufzurufen, auch nicht für die Osterzeit. Der stellvertretende Leiter der Synodalabteilung für Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft sowie Massenmedien Wachtang Kipschidse erklärte das damit, dass Friedensinitiativen nicht auf das Verständnis der Gegenseite gestoßen seien. Er erinnerte an den Aufruf des Oberhaupts der ROK, Patriarch Kyrill, zu einer weihnachtlichen Waffenruhe Anfang 2023, der in Kiew nicht unterstützt worden war. Kipschidse wörtlich:
"Seitdem haben wir solche Versuche nicht mehr unternommen, weil sie sinnlos waren. Denn Friedensinitiativen dieser Art haben nur dann einen Sinn, wenn sie auf Verständnis auf der Gegenseite stoßen. (...) Wenn es ein solches Verständnis nicht gibt und auch keine Anzeichen für dessen Entstehung zu erkennen sind, scheint mir das Vorbringen solcher Initiativen zumindest irrelevant zu sein."
In diesem Jahr findet das orthodoxe Osterfest am 5. Mai statt. Katholiken und andere Konfessionen, die sich an den gregorianischen Kalender halten, feierten das Fest am 31. März.
Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, gratulierte den Christen zu Ostern und forderte zu einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine nach der Formel "alle für alle" auf. Dieser Aufruf wurde in Kiew unterstützt.
Letztes Jahr hatte Kipschidse auch an den Aufruf der Russisch-Orthodoxen Kirche zu einer Waffenruhe zu Weihnachten Anfang 2023 und die Weigerung der Ukraine erinnert, darauf einzugehen. Er hatte Versuche einer Waffenruhe durch die Russisch-Orthodoxe Kirche in einem solchen Kontext seltsam genannt.
Im Jahr 2023 war das orthodoxe Osterfest auf den 16. April gefallen, und an diesem Tag hatte Kiew einen Gefangenenaustausch gemeldet. Patriarch Kyrill hatte in seiner Osterbotschaft im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, für einen "dauerhaften und gerechten Frieden für brüderliche Völker" zu beten.
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