Satellitenbilder sollen zeigen, dass sich in China ein russisches Frachtschiff befindet, das laut der Darstellung von Reuters in Waffenlieferungen von Nordkorea nach Russland verwickelt und von den USA sanktioniert ist. Der britische Thinktank Royal United Services Institute (RUSI) hat dazu erklärt, das russische Schiff "Angara", das seit August 2023 Tausende von Containern mit mutmaßlich nordkoreanischer Munition nach Russland verbracht haben soll, seit Februar in einer chinesischen Werft in der östlichen Provinz Zhejiang liege.
Die USA kritisieren, China würde die militärische Stärke Russlands nach den anfänglichen Rückschlägen im Ukraine-Krieg wieder aufzubauen helfen. Die Frage der Unterstützung Russlands durch China steht bei dem bevorstehenden Besuch des US-Außenministers Antony Blinken in Peking im Vordergrund.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, man sei sich bewusst, dass die "Angara" derzeit in einem chinesischen Hafen liegt, und man habe die Frage mit den chinesischen Behörden erörtert.
Laut der Denkfabrik RUSI hat das von den USA sanktionierte Schiff seit August 2023 mindestens elf Lieferungen zwischen dem nordkoreanischen Hafen Rajin und russischen Häfen durchgeführt. Die chinesische Botschaft in Washington, D.C. verlautbarte, man kenne dort keine Details bezüglich der "Angara", dass China jedoch "einseitige Sanktionen ablehnt, die keine Grundlage im internationalen Recht haben".
Ein Stellvertreter des US-Außenministers, der Diplomat und Ostasienexperte Kurt M. Campbell, drohte bereits früher in diesem Monat, in Washington werde man nicht "tatenlos zusehen", wenn Peking seine Unterstützung für Moskau verstärken würde.
Sowohl Russland als auch Nordkorea haben die Kritik an den mutmaßlichen Waffenlieferungen wiederholt zurückgewiesen. In Moskau wurde erklärt, Russland werde Beziehungen zu allen Ländern aufbauen, die das beiderseits wünschen, und dass seine Zusammenarbeit mit Pjöngjang nicht im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen stehe.
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