Vor dem Hintergrund des Terrorangriffs auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau befürchtet die US-Sicherheitsbehörde FBI einen ähnlichen Anschlag auf US-Territorium. Dies hat am Donnerstag der Leiter der Behörde Christopher Wray im US-Repräsentantenhaus erklärt. Mit Blick auf seine gesamte Karriere in der Strafverfolgung könne sich der Beamte kaum an eine Zeitperiode erinnern, in der eine so große Anzahl der Bedrohungen auf einmal entstanden sei.
Bis Ende des Finanzjahres 2023 habe das FBI 4.000 Ermittlungen in Fällen des internationalen Terrorismus eingeleitet, geht aus einer schriftlichen Version von Wrays Rede hervor. Bereits nach der Eskalation des Konflikts im Gazastreifen im Oktober 2023 habe es Besorgnisse über einen möglichen Terrorangriff gegeben. Nun zeige sich das FBI zunehmend beunruhigt über einen möglichen koordinierten Angriff, der Wray zufolge "ähnlich dem ISIS-K-Angriff vor ein paar Wochen in der russischen Konzerthalle" ablaufen könnte.
Bei dem Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall Ende März waren 144 Menschen ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden. Russische Sicherheitsdienste nahmen bisher zwölf Personen fest, die der Organisation, der Durchführung oder der Mithilfe verdächtigt werden. Im Laufe der Ermittlungen seien Beweise für eine Beteiligung der Ukraine an dem Terroranschlag festgestellt worden. Zudem ermittelt Russland gegen US- und NATO-Vertreter wegen Terrorismusfinanzierung. Die USA und weitere westliche Länder beharren auf der Version, das ISIS-K, ein afghanischer Ableger des Islamischen Staates, für den Anschlag verantwortlich sei.
Mehr zum Thema – Terroranschlag auf "Crocus": Fotos mit ukrainischem Militär auf Handys der Terroristen gefunden