Als Reaktion auf die Versuche Kiews, russische Öl-, Gas- und Energieanlagen zu beschädigen, haben die russischen Streitkräfte nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen groß angelegten Angriff auf ukrainische Energieanlagen in der Nacht zum 11. April unternommen.
Das Ressort gab in der einschlägigen Erklärung an, dass bei dem nächtlichen Großangriff sowohl luft- und seegestützte Langstreckenwaffen als auch Drohnen eingesetzt worden seien. Zusammenfassend heißt es:
"Die Ziele des Angriffs sind erreicht worden. Alle Einrichtungen wurden getroffen."
Überdies wurde darauf hingewiesen, dass die Attacke den Betrieb der ukrainischen Verteidigungsunternehmen gestört und die Verlegung von Truppen und deren Versorgung mit Treibstoff behindert habe.
Das russische Verteidigungsministerium betonte, dass die Schläge ausschließlich gegen ukrainische Militäreinrichtungen, Energieanlagen und die dazugehörige Infrastruktur gerichtet worden seien.
Centrenergo, der führende Strom- und Wärmeenergieerzeuger in der Zentral- und Ostukraine, meldete daraufhin die vollständige Zerstörung des Kohlekraftwerks Tripolje in der Nähe von Kiew. Infolge des Raketenangriffs wurde demnach die Anlage vollständig außer Betrieb gesetzt, und in der Turbinenhalle brach ein Feuer aus. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Centrenergo, Andrei Gota, fügte hinzu:
"Alle Arbeiter, die während des Beschusses auf der Dienststelle waren, sind am Leben."
Wie die lokale Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine berichtet, habe Centrenergo 100 Prozent seiner Stromerzeugung verloren. Es war das leistungsstärkste Kraftwerk im Gebiet Kiew, das etwa 57 Prozent der gesamten von Betrieben der Region erzeugten Energie lieferte. Es war der größte Stromlieferant für die Gebiete Kiew, Tscherkassy und Schitomir. Als Hauptbrennstoff wurde Kohle genutzt, weitere Ressourcen waren Heizöl und Erdgas. In den sozialen Netzwerken kursiert inzwischen ein Video, das einen Großbrand im Kraftwerk Tripolje zeigt.
Aufgrund seiner strategischen Bedeutung wurde das Kraftwerk Tripolje auch als das am besten geschützte angesehen. Die ukrainischen Behörden berichteten über den Bau von Elementen, die das Kraftwerk vor Raketenangriffen und Drohnenangriffen erfolgreich schützen sollten. Das Kraftwerk wurde im Jahr 1973 von der Sowjetunion gebaut. Vier der sechs Kraftwerksblöcke wurden mit Kohlenstaub aus dem Donbass betrieben.
Russland begann erstmals im Herbst 2022 mit Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur, nachdem im Oktober desselben Jahres die strategisch wichtige Krim-Brücke durch einen terroristischen Akt zerstört worden war.
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