Der US-Sondergesandte für Jemen, Tim Lenderking, erklärte am Mittwoch, dass die USA eine diplomatische Lösung für die Blockade des Roten Meeres infolge der Huthi-Angriffe auf Schiffe anstreben. Dies stellt eine Abkehr von der bisherigen US-Politik dar, die seit Februar mit Angriffen auf Jemen versucht hatte, die Blockade mit Gewalt zu lösen. Nach seinen Besuchen in Saudi-Arabien und Oman sagte der US-Sondergesandte gegenüber Reuters:
"Wir bevorzugen eine diplomatische Lösung, wir wissen, dass es keine militärische Lösung gibt."
Die jemenitischen Huthi-Truppen haben bereits bekräftigt, dass sie ihre Operationen erst einstellen werden, wenn Israels völkermörderischer Krieg gegen den Gazastreifen beendet ist.
Ein hochrangiges Mitglied des Obersten Politischen Rates der Huthi-Bewegung (Ansarallah), Mohammad Ali al-Huthi, erklärte am Mittwoch, die jemenitischen Truppen hätten noch viele militärische Überraschungen, um "den Jemen zu verteidigen und Palästina zu unterstützen." Seine Äußerungen fielen mit der Erklärung des US-Sondergesandten für Jemen zusammen, in der er unterstrich, dass es "keine militärische Lösung" für Jemen gebe.
Seit Januar ist es der US-Armee nicht gelungen, die jemenitischen Angriffe auf Schiffe mit Bezug zu Israel einzudämmen, obwohl die Bombardierungen im ärmsten Land der arabischen Welt fortgesetzt werden. Die Vereinigten Staaten hatten unlängst eine Militärallianz gegen die Huthi ins Leben gerufen. Die USA, Großbritannien und acht weitere Staaten wollen damit nach eigenen Angeben Handelsschiffe im Roten Meer gegen die von Iran unterstützten Huthi schützen. Dabei sind auch US-Kampfflugzeuge zum Einsatz gekommen.
Ansarallah-Anführer Abdul Malik al-Huthi kündigte Mitte März an, dass die Huthi ihre maritimen Operationen über das Rote Meer hinaus auf den Indischen Ozean ausweiten werden.
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