Westliche Länder helfen der Ukraine bei der Planung von Drohnenangriffen auf Ziele in Russland. Das berichtet CNN unter Berufung auf eine Quelle, die mit dem ukrainischen Drohnenprogramm vertraut ist.
"Diese Flüge werden im Voraus mit unseren Verbündeten festgelegt, die Fluggeräte folgen dem Flugplan, der es uns ermöglicht, Ziele mit einer Genauigkeit von mehreren Metern zu treffen", zitierte der Fernsehsender seine Quelle.
Ferner erklärte der Gesprächspartner gegenüber dem US-Sender, dass bei Störungen des GPS-Signals in einigen Gebieten die künstliche Intelligenz für die Genauigkeit der Drohnenführung verantwortlich sei.
Der Quelle zufolge verfügt jede Drohne über einen Prozessor mit Satelliten- und Geländedaten. Die Quelle gab nicht an, wer diese Technologien an Kiew liefert. Allerdings zitiert CNN mehrere britische Experten, die offenbar mit der bei den Drohnenangriffen zum Einsatz kommenden Technologie vertraut sind.
So erläutert dazu Noah Sylvia, Forschungsanalyst am Royal United Services Institute:
"Sie haben diese Technik, die man 'Machine Vision' nennt, was eine Form der KI ist. Im Grunde nimmt man ein Modell, das auf einem Chip gespeichert ist, und trainiert dieses Modell, um die Geografie und das Ziel, zu dem es navigiert, zu identifizieren. Wenn es schließlich eingesetzt wird, ist es in der Lage zu erkennen, wo es sich befindet. Es benötigt keine Kommunikation (mit Satelliten), es ist völlig autonom."
Laut dem ehemaligen britischen Militäroffizier und Experten für Drohnenkriegsführung, Chris Lincoln-Jones, steckt die Technologie aber noch in den Kinderschuhen: "Dieser Grad an Autonomie war bei Drohnen bisher noch nicht zu beobachten, aber wir befinden uns noch im Anfangsstadium des Potenzials dieser Technologie", sagte er gegenüber CNN.
Seit Anfang März haben ukrainische Drohnen mehrere russische Ölraffinerien angegriffen. Dazu gehören Anlangen in den Regionen Nischni Nowgorod, Samara und Rjasan sowie in der Region Krasnodar.
Die Financial Times hatte jüngst unter Berufung auf vertraute Quellen berichtet, Washington hätte Kiew aufgefordert, die Angriffe auf russische Energieanlagen einzustellen, und davor gewarnt, dass diese zu einem Anstieg der weltweiten Ölpreise führen könnten.
Der stellvertretende US-Außenminister für Energie, Geoffrey Pyatt, sagte, die USA würden die ukrainischen Angriffe auf Russland nicht unterstützen. Wladimir Selenskij hatte selbst zu verstehen gegeben, dass Washington mit den ukrainischen Angriffen auf russische Energieanlagen unzufrieden sei.
Dennoch greift Kiew weiterhin Ölanlagen in Russland an. So wurde in der Nacht zu Dienstag eine Drohne über einer Erdölraffinerie in Nischnekamsk in der Teilrepublik Tatarstan abgefangen. Ein weiterer Drohnenangriff erfolgte auf die Stadt Jelabuga, wobei sieben Studenten verletzt wurden. Es war das erste Mal, dass die russische Teilrepublik von Drohnen angegriffen wurde.
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