Während seines traditionellen Ostersegens "Urbi et orbi" gedachte Papst Franziskus in Rom am heutigen Ostersonntag der Opfer der vielen aktuellen Konflikte, unter anderem in Palästina und in der Ukraine. Er rief zur Achtung des Völkerrechts auf und verband damit die Hoffnung auf einen umfassenden Austausch aller Gefangenen.
Den Krieg im Nahen Osten verurteilte das Oberhaupt der katholischen Kirche und forderte erneut einen garantierten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza sowie die sofortige Freilassung der am 7. Oktober entführten Geiseln und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen.
"Warum so viel Tod? Warum so viel Zerstörung?", fragte Franziskus die vor dem Petersdom Versammelten und kritisierte die Aufrüstung: Frieden werde nicht mit Waffen geschaffen.
Der Papst erinnerte auch an weitere Kriege an anderen Orten, darunter in Syrien, im Libanon, in Haiti und Myanmar.
Ostern, so Franziskus, sei das Fest des Lebens und der alle Grenzen übersteigenden Liebe. Es schmerze ihn, dass beides viel zu oft missachtet werde:
"Wie viele Kinder dürfen nicht einmal das Licht der Welt erblicken? Wie viele verhungern oder erhalten keine lebensnotwendige Versorgung oder werden Opfer von Missbrauch und Gewalt? Wie viele Leben werden durch den zunehmenden Menschenhandel zur Ware?"
In diesem Jahr feiern die westlichen Kirchen Ostern am 31. März und damit relativ früh im Jahr, während die Ostkirchen – darunter die Russisch-Orthodoxe Kirche – eine davon abweichende Berechnung praktizieren und der Auferstehung Christi in diesem Jahr erst am 5. Mai gedenken.
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