Vor dem Hintergrund des Terroranschlags auf die Veranstaltungshalle Crocus City Hall bei Moskau haben die französischen Sicherheitsdienste ihren russischen Kollegen und anderen Partnern in der Region vorgeschlagen, die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken. Dies erklärte Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, am Montag bei einem Besuch in Französisch-Guayana. Eine engere Kooperation sei möglich im Hinblick auf Informationen, die den französischen Diensten zur Verfügung stünden, und auf Tatsachen, die für Russland von Nutzen sein könnten, zitierte die Nachrichtenagentur AFP das Staatsoberhaupt. Die Hauptaufgabe bestehe derzeit darin, die Verantwortlichen so schnell wie möglich zu finden. Macron betonte, dass die Zusammenarbeit zunächst auf "technischer und ministerieller Ebene" stattfinden und daher wohl kaum einen direkten Kontakt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorsehen würde.
Im Laufe der vergangenen Monate habe die Terrorgruppierung, die sich angeblich zu der Crocus-Attacke bekannt haben soll, mehrere Angriffsversuche auf französischem Territorium unternommen, teilte Macron weiter mit. Es handele sich dabei um ISIS-K, den afghanischen Ableger der Terrororganisation Islamischer Staat. Macron zufolge gingen die französischen Geheimdienste davon aus, dass ISIS-K den Anschlag bei Moskau organisiert und ausgeführt habe. Der Präsident warnte in diesem Zusammenhang vor "Instrumentalisierung und Verzerrung" und verurteilte die Vorwürfe Russlands gegen die Ukraine:
"Es wäre zynisch und kontraproduktiv für Russland selbst und die Sicherheit seiner Bürger, diesen Kontext zu nutzen, um ihn gegen die Ukraine zu verwenden."
Am Sonntag hatte die französische Regierung beschlossen, für das ganze Land eine Terrorwarnung auszurufen. Laut einer Erklärung von Premierminister Gabriel Attal wurde der sogenannte Vigipirate-Plan, die striktesten Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz gegen Terrorismus, auf die höchste Warnstufe angehoben. Die Entscheidung sei angesichts der Tatsache getroffen worden, dass der Islamische Staat die Verantwortung für den Anschlag übernommen habe, hieß es.
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